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Sehr gute Analyse von Jochen Tittmar zur Situation (BVB)

koom, Mittwoch, 20.12.2023, 17:03 (vor 274 Tagen) @ magic82

Will ich Ausbildungsverein sein, will ich paar Jahre was aufbauen? Will ich nur unter die ersten 4 kommen?

Ich hatte vor einiger Zeit schon mal dazu was geschrieben. Im Grunde war bis vor kurzem der Weg, dass man im Grunde ein sehr hochklassiger Ausbildungsverein ist. Also grundsätzlich versucht, sportlich gut zu arbeiten, Talente holen, hin und wieder zur Stabilisierung 1-2 "fertige" Spieler und nach 3-4 Jahren die Talente dann für viel Geld verticken.

Die Nicht-Alternative dazu ist es, dass man mehr Geld investiert und in Gehälter und Ablösen setzt, in Gewinnprämien und auf die ein oder andere Transfersumme verzichtet, um damit einen Kader beisammen zu halten (ähnlich wie die Bayern), der stetig besser und stabiler wird. Mit dem kurzfristigen Ziel, den Abstand zu den Bayern zu verringern, aber vor allem in der CL erfolgreicher zu sein. Wodurch man sich letztlich auch attraktiver für Toptalente machen würde.

DAs ist aber kaum eine Alternative, weil man SEHR VIEL Geld dabei investieren müsste. Meister wird man vermutlich trotzdem nicht, weil die Bayern das gleiche machen. In der CL wird man auch nicht der Sieger, weil andere das länger und mit mehr Geld betreiben. Und einen neuen Klopp kann man nicht planen. Ergo: Der Ertrag wäre erheblich kleiner für das, das man unterm Strich halt in der Liga 10 Punkte mehr holt.

Das war allerdings der Stand VOR der Saison.

Um mal zu relativ simpler Mathematik zu wechseln: Ein KAder hat einen Wert und eine Stärke. Investiere ich Geld in (erprobte) Spieler, gewinne ich grundsätzlich an Spielstärke dazu. Süle ist einer der besten Verteidiger der Liga (gewesen), bspw. Die meisten Spieler im BVB Kader haben sportliche Klasse über einen längeren Zeitraum nachgewiesen. Vorm BVB, teilweise auch beim BVB. Aber ein Kader und seine Stärke ist etwas, das ungeformt ist.

Jetzt nimmt man mal den Trainer dazu. Die meisten Trainer "da draussen" sorgen dafür, dass ein Kader mehr oder weniger das auf das Feld bringt, was er qua Status/Wert auch bringen sollte. Das ist das, was bei Dortmund _halbwegs_ der Fall war, zumindest bei den Ergebnissen unterm Strich.

Trainer wie Guardiola, Klopp, Tuchel - aktuell Alonso und anderen, können nun auch "mehr" herausholen, indem sie dafür sorgen, dass die richtigen Spieler zusammenpassen und Synergieeffekte genutzt werden, Schwächen abgefangen, Stärken weiterentwickelt werden.

Aber umgekehrt kann es auch passieren, dass ein Trainer auch die Kader-Stärke runtersetzt. Weil er die falsche Idee für den Kader hat, oder diese die Ideen nicht verarbeiten können oder wollen - warum auch immer.

Es gibt noch andere Faktoren, die da mit reinspielen. Bspw. natürlich sowas wie das Umfeld, das vielleicht positiv oder negativ wirkt. Viele Traditionsklubs kämpfen mit großen Problemen, weil immer Unruhe da ist, immer genervt wird. Auch das ist ein Problem.

Mal noch eine Kurzzusammenfassung meiner Meinung: Der Trainer ist der Dreh- und Angelpunkt für das, was auf dem Platz passiert. Nicht, was das Ergebnis betrifft, aber was die Spielweise, die Erfolgsaussicht betrifft. Paßquote, Zweikampfwerte, Laufwerte, Pressing - das sind Trainingsinhalte. Schaut das grauselig aus, ist es Trainerarbeit, das besser zu machen. Ganz einfach.


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