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Endlich kann Reconman wieder seinen Antisemitismus auslassen! (Politik)

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Freitag, 01.03.2024, 11:40 (vor 207 Tagen) @ Pfostentreffer

Der 3-D-Test

Eine Möglichkeit, um israelbezogenen Antisemitismus von Kritik an der israelischen Regierungspolitik zu unterscheiden, ist der 3-D-Test von Natan Scharanski: 1|Dämonisierung, 2|Delegitimierung und 3|Doppelte Standards. Die Idee der Gründung eines jüdischen Nationalstaates wurde durch die britische Balfour-Deklaration (02.11.1917) konkret. Großbritannien unterstützte darin die „Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina“. Der grassierende Antisemitismus des 20. Jahrhunderts, der in der systematischen Verfolgung und Vernichtung des europäischen Judentums durch das nationalsozialistische Deutschland gipfelte, trieb Jüdinnen*Juden zur Auswanderung nach Palästina. Die zionistische Bewegung wurde größer, aber auch der Konflikt zwischen der arabischen und jüdischen Bevölkerung wuchs. Der UN-Teilungsplan für Palästina (1947) sollte die Konflikte beenden. Die arabische Seite lehnte den Plan allerdings ab. Israel ist eine Demokratie und ein Rechtsstaat. Das heißt: Es finden freie Wahlen statt, es gibt eine Gewaltenteilung. Jede*r Bürger*in hat das Recht auf ein unabhängiges Gericht und einen fairen Prozess. Das ist in den angrenzenden Staaten anders. Denn Israel ist von Autokratien umgeben (Ägypten, Jordanien, Libanon, Syrien sowie Gazastreifen und Westjordanland). Die israelische Gesellschaft ist divers und heterogen. Die Mehrheit der Gesellschaft ist jüdisch (ca. 74%), die Minderheiten sind muslimisch, christlich und drusisch. Auch die jüdische Mehrheit ist heterogen: Die meisten Jüdinnen*Juden wurden in Israel geboren (ca. 78%), andere stammen aus Amerika und Europa (ca. 15%) sowie aus Afrika (ca. 4,5%) und Asien (ca. 2,5%). Der israelbezogene Antisemitismus überträgt antisemitische Stereotype auf den Staat Israel, wie die Vorstellung, dass Israel ein bösartiger Staat sei, der nur Unheil über die Welt und die Palästinenser*innen bringen würde. Der israelbezogene Antisemitismus ist von der Kritik an der israelischen Regierungspolitik zu unterscheiden. Kritik an der israelischen Regierungspolitik ist genauso legitim wie Kritik an der australischen, marokkanischen oder saudiarabischen Regierungspolitik. Aber auffällig ist: Nur das Wort „Israelkritik“ steht im Duden. Niemand spricht beispielsweise von „Slowenienkritik“. Zudem zeigt der Begriff bereits, dass die Kritik nicht auf konkretes Regierungshandeln zielt, sondern auf Israel als Ganzes. 1|Dämonisierung: Eine Aussage ist antisemitisch, wenn der Staat Israel dämonisiert, also zum ultimativen Bösen erklärt wird. Ein Mittel der Dämonisierung sind NS-Vergleiche: Wird die israelische Politik mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt?

2|Delegitimierung: Eine Aussage ist antisemitisch, wenn der Staat Israel delegitimiert, ihm das Existenzrecht abgesprochen wird. Oft knüpft die Delegitimierung an die Dämonisierung an. Wird der Staat Israel als „Apartheidstaat“ bezeichnet? In der Delegitimierung wird der Antizionismus deutlich: Jüdinnen*Juden wird das Recht, in Sicherheit im eigenen Staat leben zu können, abgesprochen.

3|Doppelte Standards: Eine Aussage ist antisemitisch, wenn an den Staat Israel andere Maßstäbe angelegt werden als an andere demokratische Staaten: Würde das Selbstverteidigungsrecht Irlands in Frage gestellt, wenn Nordirland mehrere tausend Raketen auf das irische Staatsgebiet schießt? Der 3-D-Test floss in die Arbeitsdefinition Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) ein. Die Definition zeigt anhand konkreter Beispiele auf, wie Antisemitismus in Erscheinung tritt. Sie hilft z.B. Behörden, codierten Antisemitismus zu erkennen und strafrechtlich zu verfolgen.

Und jetzt vergleichen wir das mal mit dem, was Reconman geschrieben hat. Et voilà.

Doppelte Standards? Check.


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