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Bei der BW werden Erbhöfe ausgemustert (Politik)

markus, Freitag, 05.04.2024, 21:43 (vor 27 Tagen) @ FourrierTrans

Mir muss keiner erzählen, dass die Bedingungen heute schlechter als früher wären. Sie sind besser. Es fehlt hauptsächlich das Verständnis zum Wert des Geldes. Du kannst gewissen Leuten das doppelte Einkommen geben. Dann wird einfach ein größeres Auto angeschafft, eine größere Mietwohnung bezogen, noch mehr konsumiert und am Ende ist man weiterhin Dauerpleite. Man lernt es ja auch nicht in der Schule. Ich war bis Ende 20 auch nicht besser. Motto war: Das was reinkommt, kann auch wieder raus, denn im nächsten Monat kommt schließlich das nächste Gehalt. Nur hab ich irgendwann gemerkt, dass ein solcher Lebensstil totaler Mist ist.


Natürlich ist die Zeit heute besser, als vor 40 Jahren. So wie sie 1965 auch besser war als 1850. Aber das ist ja erst einmal unabhängig von der Vermögensverteilung. Das "es wird mehr konsumiert" zieht sich doch seit der industriellen Revolution durch. Trotzdem gab es Phasen, wo es eine einigermaßen faire Vermögensverteilung gab (eine vollständig gleiche kann, soll und darf es nie geben).

p.s.: Wenn man jung ist, darf man auch mal was ausgeben. Ich denke, wir beide haben da schon eine gute Entwicklung. ;-)


Aber dass das Vermögen auseinanderdriftet ist ja vollkommen logisch und kommt auch im Kleinen vor. Ich habe Arbeitskollegen, die sich mit gleich gutem Einkommen einfach gar nichts aufgebaut haben. Die haben einfach ein größeres und neueres Auto gekauft, die Mietwohnung ist größer und die Urlaube sind mit jeder Gehaltserhöhung teurer geworden. Ich habe währenddessen eine Wohnung abbezahlt und nebenbei ein sechsstelliges Depot aufgebaut. Bei mir ging ab Ende 20 keine Gehaltserhöhung mehr in den Konsum, sondern stets in den Vermögensaufbau. Zusätzlich habe ich sogar noch Fixkosten problemlos reduzieren können. Und ich habe nicht das Gefühl, auf irgendwas wichtiges verzichtet zu haben. Ich brauche einfach keinen 7er BMW, wenn der 3er auch gut ist. Ich brauche kein iPhone 16, solange das 7er noch funktioniert. Markenklamotten (Cyberweek bei Zalando regelt) eine Dauerkarte und Sky (werde ich aber wahrscheinlich zu Ende Mai kündigen) sind auch problemlos drin.

Und selbst wenn ich ab jetzt einfach gar nichts mehr spare, verdoppelt sich mein Depot durch den Zinseszins im Durchschnitt alle zehn Jahre. Das kann doch der vergleichbare Kollege, der die letzten 12 Jahre alles verkonsumiert hat, gar nicht mehr bis zur Rente aufholen. Also driftet auch bei gleichem Einkommen das Vermögen immer weiter auseinander. Und mir geht es heute deutlich besser als in Zeiten, in denen ich selbst der oben beschriebene Konsumzombie war.

Natürlich sollte man sich nicht zu Tode sparen. Solche Sperenzchen wie „unter dem Wasserhahn die Tropfen sammeln um damit Blumen gießen zu können“, mache ich auch nicht. Aber gewisse Dinge, die wir zahlen und konsumieren, sind vielleicht total unnötig und auch ungesund. Ich habe nie mit dem Rauchen angefangen. Und irgendwann habe ich es auch sein lassen, fast jeden Tag außer Haus zu essen, bloß weil man zu faul ist, sich selbst etwas zu machen. Auch Sport treiben ist absolut sinnvoll und kostet nichts. Und die Steuererklärung machen sowie die Versicherungen/Verträge an und zu mal in Frage stellen ist wenig Aufwand für viel Ertrag.

Und natürlich geht das alles nicht mit dem Mindestlohn. Ich rede hier von Normalverdienern. Und ich finde, dass man auch als Normalverdiener wertschätzen sollte, dass man in dieser Range liegt. Denn auch das ist eine Range, von der viele, die mit 13 Euro pro Stunde arbeiten gehen, nur träumen können. Da finde ich es z.B. komplett übertrieben, wenn ein Top 10%ler sagt, dass er zu wenig Geld verdienen würde.


Das gehe ich alles mit und mache ich auch so. Gibt und gab natürlich auch immer Leute, die den größten Reichtum verspielt/verjubelt oder gutes Einkommen verprasst haben. Leute die zu den oberen 10% zählen, sind zwar meinem Eindruck nach eine "andere obere 10%" als vor einigen Jahrzehnten, aber auch heute müssen die schon noch Vermögen aufbauen können. Wenn man so lebt wie oben beschrieben. Aber das durchschnittliche Brutto-Mediangehalt in Deutschland bei 43.750 Euro. Ich glaube, da ist das dann schon was anderes, auch wenn immer noch Durchschnitt/Normalverdiener.

Auch damit lässt sich was anstellen. Sind immerhin gut 17.000 Euro mehr als Mindestlohn. Das ist ein enorm großer Unterschied.


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