17-Jähriger stellt sich nach Angriff auf SPD-Politiker Ecke (Politik)

Ulrich, Sonntag, 05.05.2024, 21:01 (vor 51 Tagen) @ Guido

Ich war erschrocken, als ich vor einiger Zeit einen Artikel über die Ergebnisse des letzten Sachsen-Monitors gelesen hatte. Aktuell gehen fast zwei Drittel der Sachsen voll oder zumindest teilweise davon aus, dass Deutschland "in gefährlichem Maße überfremdet" sei.

Ist in anderen Bundesländern nicht viel anders. Die Leute sprechen es halt nur nicht aus bzw. handeln unterbewusst so, dass sie sich diesem Problem nicht stellen müssen. Sprich: Schulwahl, Wahl des Wohnorts, Wahl des Sportvereins, Einkaufsmöglichkeiten - selbst die Berufswahl - werden unterbewusst so gewählt, dass man sich dieser Problematik möglichst nicht stellen muss (das nötige Kleingeld vorausgesetzt).

Du willst nicht ernsthaft behaupten, dass auch anderswo knapp zwei Drittel der Bevölkerung das Märchen von der angeblichen "Umvolkung" verinnerlicht haben? Die Stimmung in Deutschland ist deutlich ausländerfeindlicher geworden. Nicht nur in Sachsen. Aber selbst in Thüringen waren es statt 64 Prozent "nur" 52 Prozent der Befragten ganz oder teilweise der Meinung, dass Deutschland "in gefährlichem Maße überfremdet" sei.

Wenn sich der Kontakt zu Flüchtlingen auf den Amazon-Fahrer reduziert, der einem anonym das Paket vor die Tür stellt, ist „Überfremdung“ natürlich nur ein Thema für den abgehängten Pöbel in Sachsen.

In der Vergangenheit war man in Deutschland in den Regionen besonders fremdenfeindlich, in denen die Anzahl der Migranten in der Bevölkerung besonders niedrig war. Selbst in Ostdeutschland gab es hier ein deutliches Land- Stadt-Gefälle.