Warum keine Gegenbewegung? (Sonstiges)

Foreveralone, Dortmund, Montag, 19.05.2025, 06:16 (vor 215 Tagen) @ Jahwe

Eine große, eingeschworene Gruppe, die seit Jahren das Unterhaltungs und Machtmonopol hat, bekommt man schwer besiegt - vor allem, wenn diese Gruppe durchsetzt ist von Menschen, denen Gewalt als Mittel in die Wiege gelegt worden ist.

Im Bus bilden sich auch selten Gegenbewegungen, wenn dutzende Randalierer Menschen angreifen: Da kannst du aufstehen und rufen, dass sich der Rest halt zusammen tun muss, dann könne man helfen. Am Ende steht man alleine da und wird brutal niedergeschlagen.

Das ist eine Gruppierung von Menschen, die Ihre Hoheit durch männliches, machohaftes Gehabe zeigt, die sich von Ruhm und Ehre treiben lassen, von Hierarchien und brüderlichem Zusammenhalt bis in den Tod.

Sexismus ist legitim, wenn es die Richtigen trifft. Umgekehrt realisiert man dadurch garnicht, dass man dadurch auch verpönte typische "weibliche" Eigenschaften als gegeben betrachtet.

Da sollen dann normale Familienmenschen sich gegen organisieren? Wäre es nicht die Ultras, der diesen Typus anzieht, dann wäre es die nächste Gruppierungen gewesen. Wer so gepolt ist, dem solche "Werte" derart dringlich sind, der heuert auch bei den Schlägertrupps von Parteien, Banden oder eben Fusballklubs an.

Man malt es schwarzgelb an, baut Autobahnen, sorry macht Choreographien und strukturiert die Fankurve in Gesang und Standort. Und dann brüllt man halt: Ohne uns wäre hier nichts los. Dass man über Jahrzehnte hinweg alles schlecht und nieder macht, was dem Ultra nicht gefällt, wird ignoriert. Wie der Frauenschläger, der seiner Anvertrauten zu ruft, dass ohne ihn nichts funktionieren würde. Sollen sie doch mal versuchen den Fernsehers zu reparieren.

Wir werden uns der psychischen und physischen Gewalt der Ultras beugen, nicken, in der Hoffnung gesund nach Hause zu kommen. Artig loben wir Gasang und Choreos im Internet und hoffen einfach, dass man uns nicht wahrnimmt und zusammenhaut.

Herzlichst, Ihr F.J. Wagner