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Ricken packt aus: Wieso Sammer so wichtig für den BVB ist (BVB)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Samstag, 05.07.2025, 17:36 (vor 164 Tagen) @ Zaungast

Wie wäre es mit "nachgewiesene Kompetenz und Erfolg in ähnlicher Position" in einem anderen Club?


Die Kompetenz hat Ricken auf niedrigerem Niveau eindrucksvoll nachgewiesen und Dortmunds Nachwuchs zu einer der erfolgreichsten Adressen Deutschlands geformt.
Die Durchlässigkeit in den eigenen Profibereich geht uns ab, war aber fester Bestandteil seiner Antrittsrede in neuer Rolle.

Woran würdest du denn die nachgewiesene Kompetenz der sportlichen Geschäftsführer bei anderen Vereinen bewerten? Transfers sind nur ein Baustein, der bei uns in den Händen von Kehl liegt. Titel gingen zuletzt neben Bayern nach Leverkusen, Stuttgart, Leipzig, Frankfurt. Ob das immer nachhaltige Erfolge waren, wird die Zeit zeigen. Eintracht Frankfurt hat sich sicherlich über mehrere Jahr sehr ordentlich entwickelt, keine Frage. Ob Krösche wirklich auf dem Markt war? Keine Ahnung.

Vielleicht allgemeiner, über welche Kompetenzen verfügen Krösche, Wohlgemuth oder Rolfes denn, die für uns besonders wertvoll wären. Oder anders, welche Eigenschaft fehlt dir denn konkret beim Profil eines Lars Ricken?

Außer Erfahrung. Das habe ich verstanden.

Ob es für die Position eines Geschäftsführers / Vorstands Sport hinsichtlich der Kompetenzen formale Voraussetzungen gibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Für einen Neuling auf dieser Position dürfte dabei Erfahrung als Sportdirektor (also eine Ebene darunter) nach meiner Einschätzung hilfreich sein, da der Profikader das Herzstück eines Clubs im professionellen Fußballs ist.

Über diese Erfahrung verfügt Lars Ricken nicht, dafür allerdings über Erfahrung in der Leitung und Führung des Nachwuchsbereiches, der auch der Geschäftsführung Sport untersteht. In dieser Funktion stehen sicherlich andere Schwerpunkte im Fokus als in der eines Sportdirektors, nichtsdestoweniger ist es eine Führungsposition mit nicht unerheblicher Verantwortung.

Für mich persönlich bestand und besteht somit kein Grund, a priori an der formalen Befähigung und auch nicht an der tatsächlichen Eignung Lars Rickens für die die Position des Geschäftsführers Sport zu zweifeln. Ob er die Aufgaben, welche in dieser Position zu erfüllen sind, auch kompetent erfüllen wird, muss und wird sich zeigen.

Gleich nach Übernahme dieser Position durch ihn wurden personelle Entscheidungen im sensiblen Bereichen getroffen, die man durchaus kritisch sehen konnte und die sich auch recht schnell als gravierende Fehlentscheidungen herausgestellt haben. Gemeint sind die Personalien Mislintat und Sahin. Die erneute Einstellung Sven Mislintats im Bereich Scouting litt dabei von Beginn an unter einer unzureichenden Job Description und (was jedem in der Führungscrew bewusst sein musste) Spaltungspotential. Die Ernennung Nuri Sahins zum Cheftrainer war ein Risiko, da diesem die Erfahrung und vielleicht auch die Kompetenz auf dieser Ebene fehlte, und stellte sich bereits nach wenigen Monaten als Fehler heraus.

Dabei halte ich Ricken zugute, dass er diese Personalentscheidungen nicht allein getroffen haben dürfte und sich möglicherweise im Falle Sahins nicht gegen den starken Wunsch seines Chefs und Förderers positionieren wollte. Und ich fand es bemerkenswert, dass er nach dem Erkennen der gemachten Fehler sehr konsequent gehandelt hat, so wie man es von jemandem in seiner Position auch erwarten darf. Mit der Verpflichtung von Niko Kovač als Trainer in einer prekären Situation für den Club, die im ‚erweiterten Umfeld’ des BVB nicht unbedingt auf Begeisterung gestoßen ist, hat Ricken in meinen Augen auch sein Profil weiter geschärft.

Umso mehr stelle ich mir die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer weiteren Zusammenarbeit mit dem externen Berater in strategischen Fragen Matthias Sammer. Zugegebenermaßen stand ich von Beginn an dieser Beratertätigkeit skeptisch bis ablehnend gegenüber, weil ich die Gefahr eines Abdriftens aus dem strategischen in den operativen Bereich gesehen habe, wo sie mMn nichts zu suchen hat.

Ich stelle mir die Frage allerdings auch vor dem Hintergrund, dass kein einziger anderer Proficlub im deutschen Fußball ein solches Modell verfolgt. Aus der Ferne betrachtet gestehe ich (und das ist meine persönliche Meinung) in vergleichbaren Positionen befindlichen Akteuren wie Krösche, Rolfes, Heidel, Saier, Eberl (sic!) und noch einigen anderen mindestens die gleiche kompetente Ausübung ihrer Aufgaben zu wie es bei Ricken der Fall ist. Vielleicht sogar zum jetzigen Zeitpunkt etwas mehr, da sie über ein wenig bis deutlich mehr Erfahrung verfügen. Die meisten von denen dürften wie Ricken auch nicht über theoretische wie praktische Erfahrungen als Trainer verfügen (Krösche hat diese mWn als ehemaliger Co-Trainer).

Wenn diese Geschäftsführer / Vorstände Sport ganz offensichtlich keinen externen Berater in strategischen Fragen und erst recht keinen externen Handelnden im operativen Bereich benötigen, warum sollte dies bei Lars Ricken der Fall sein?


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