Vuelta | Pro-Palästina-Demos: "Was wollen sie von uns Rennfahrern?" (Fußball und Sport allgemein)

Lattenknaller, Madrid, Samstag, 06.09.2025, 00:56 (vor 94 Tagen) @ Frankonius

Ich war vor fast einem Jahr in Bilbao (tolle Stadt, schöne Umgebung).
Aus sehr vielen Häusern in der Altstadt (viele Studenten) hängen Palästina Fahnen.
Man sieht sich wohl einig im Kampf gegen die "Kolonisten".
Wir haben hier doch einige Spanien-Experten (die teilweise dort leben).
Vielleicht können die das mal erklären. Auch warum sich eine der reichsten Provinzen Spaniens (Baskenland) unterdrückt fühlt. Ich mag das Land und die Leute, aber irgendwie kann ich das nicht nachvollziehen.

Ich war Ende Juni in la Rioja, Baskenland und Asturien. Die Flaggen und Plakate hängen da auch. In Madrid nicht. Da haben sich recht viele lokale Gruppen gebildet, v.a. Im Baskenland. Nordspanien und v.a. Das Baskenland ist sehr anders als das Zentrum und der Süden. Das Baskenland fühlt sich auch nicht mehr unterdrückt, die wollen ihren autonomen Status bewahren und idealerweise ausbauen. Das ist teils wie auch in Katalonien eher umgedreht, die fühlen sich eher überlegen. Zumal sie ja auch in den letzten Jahren viel richtig gemacht haben. Und wollen sich von der Zentrale nicht in die Suppe spucken lassen. Zumal Spanien ja keinen verfassungsmäßigen Foderalismus kennt, sondern eine stramm rechte Regierung in Madrid die Uhr zurück drehen könnte.
Die Nachfolgepartei der ETA Bildu hat 31% der Stimmen bei den letzten Regionalwahlen bekommen. So viel wie sie konservativ-liberale PNV, die seit Jahrzehnten regiert im Baskenland. Die sind stramm links. Und die Zirkel haben ja schon immer einen Draht zu Palästina gehabt. Das ist einfach ein anderes politisches Milieu als weiter südlich.