schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

59% (BVB)

uwelito, Wambel forever, Sonntag, 30.11.2025, 11:45 (vor 5 Tagen) @ Kayldall
bearbeitet von uwelito, Sonntag, 30.11.2025, 12:04

Aber jetzt mal ganz ehrlich: mit den Missbrauchsvorwürfen eines ehemaligen Ehrenmitglieds und den letzten Monaten "Wahlkampf", ist es doch wirklich komisch, die Stimmung auf der MV mit dem Tabellenplatz in Bezug zu setzen. Im Gegenteil, es wäre ja wirklich traurig, wenn diese beiden Themen in den Hintergrund getreten wären, nur weil man auf einem CL-Platz steht.

Da geb ich dir Recht. Umgekehrt wäre es auch seltsam, wenn man den Missbrauchsskandal optimal gehandhabt hätte und der Wahlkampf total harmonisch abgelaufen wäre und Watzke und Cramer dann eine miese Stimmung erwartet hätten auf der MV, weil man nur 5ter oder 6ter in der Tabelle ist. So schätze ich zumindest die meisten BVB Fans nicht ein, dass sie nur wegen einer schlechten sportlichen Momentaufnahme in der Tabelle, dann gegen Watzke gestimmt hätten, wenn sonst alles super gelaufen wäre in all den Jahren zuvor. Es ist total schräg, dass die glauben das hinge nur am sportlichen Erfolg.

Die Rede von Geske war da schon sehr richtig, der da im Zusammenhang mit dem Missbrauch von Kindern ein Kollektivversagen konstatiert hat, weil es eigentlich niemanden darum ging, die Fälle wirklich zu klären, sondern nur darum, das unter den Teppich zu kehren. Und da beziehe ich auch Lunow mit ein, der zwar letzten Ende die Person rausgeschmissen, aber als langjähriges Vorstandsmitglied auch lange zugeguckt hat.

Dazu hab ich eine Frage. Was ist eigentlich mit Rauball in dem Zusammenhang? Warum sagt selten einer, dass der auch Schuld daran hat? Der war Hauptverantwortlicher dafür und hat laut Watzke die Angelegenheit einfach für erledigt erklärt auf Watzkes Nachfrage. Lunow hat auch zu spät gehandelt, da geb ich dir ja Recht, aber der hat das ungeklärte Ding(Missbrauchsskandal) doch schon von Rauball übernommen.

> Und da ärgert mich diese implizite Forderungen Cramers schon, dass man doch angesichts dieser Punkte in harmonischer Stimmung sein sollte, weil sportlich ja alles im grünen Bereich sei.


Die Verantwortlichen beim BVB hören sich ja an, wie die der Bayern vor einigen Jahren als der Uli und der Kalle eine harmonische Krönungszeremonie der FCB Erfolge erwarteten und ihnen dann total unerwartet Gegenwind der Fans in Form von Pfiffen und Buhrufen entgegen kam auf der JHV.

Es ist grundsätzlich eher so, dass man sich bisher weitestgehend mit personalisierten Schuldzuweisungen grundsätzlich zurückhält. Sowohl hier, als auch in den Medien. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass man den Namen des Beschuldigten weiterhin öffentlich nicht nennt. Somit erschwert sich dann, bezogen auf die öffentliche Diskussion, eine genaue zeitliche Zuordnung und eine Einteilung in potenzielle Hauptschuldige („Beschützer“) und Mitschuldige (potenzielle Mitwisser und Wegseher) in den jeweiligen Strukturen beim BVB. Lt. dem letzten Artikel in der Bild erstrecken sich die Berichte der Opfer, die sich bisher gemeldet haben, über einen Zeitraum von ca. 20 Jahren (80ger bis Mitte der Nuller-Jahre). Wenn man weiß,
wie weit oben der Beschuldigte in der BVB -Struktur in diesen Zeiträumen Verantwortung trug, dann liegt es auf der Hand, dass Hauptverantwortliche vermutlich in erster Linie bei den jeweiligen Präsidenten zu suchen sind. Aber man sollte sich natürlich auch anschauen, wie die Präsidien insgesamt besetzt waren und wie die jeweilige Geschäftsstelle strukturiert war. Dass Aki Watzke in dieser unseligen Thematik namentlich am häufigsten genannt wird, liegt in erster Linie daran, dass er der Adressat des Schreibens war, mit dem sich im Jahr 2010 ein Opfer an den BVB gewendet hat. Sollte die Aufklärungsarbeit so erfolgen, wie es erforderlich ist, wird sich das zumindest teilweise ändern.

Man sollte in den nächsten Wochen und Monaten sehr aufmerksam verfolgen, wie der BVB mit der Problematik umgeht. Das Interview von Cramer sollte diesbezüglich eine Warnung sein. Eine breite Berichterstattung in vielen Medien wies darauf hin, dass sich das Thema der Missbrauchsproblematik im Grunde durch die ganze Mitgliederversammlung zog. Die Betroffenheit vieler Mitglieder konnte man bei den Redebeiträgen und in persönlichen Gesprächen hören und spüren. Die Rede von Alexander Geske soll da noch mal beispielhaft genannt werden. Wenn Cramer jetzt diese Versammlung umdeuten will, zu einem Event mit schlechter Laune aufgrund von nicht erfüllten sportlichen Erwartungen (um die es zu keinem Zeitpunkt ging), dann ist das blanker Zynismus. Es zeigt wieder einmal den fehlenden Respekt vor den Mitgliedern und den Diskussionspartnern und das dürfte für so ziemlich alle kontroversen Themen gelten. Im speziellen Fall der Missbrauchsvorwürfe bedeutet das aber auch, dass man nicht blind darauf vertrauen sollte, dass alle Player beim BVB an einer ehrlichen Aufklärung interessiert sind.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1510742 Einträge in 16223 Threads, 14342 registrierte Benutzer Forumszeit: 05.12.2025, 23:27
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln