Weihnachten mal vegan/vegetarisch/pescetarisch? (Sonstiges)

Nolte, Samstag, 10.12.2016, 11:01 (vor 2695 Tagen) @ Braumeister

Die Sache ist eigentlich sehr einfach, ich erläutere sie mal an meinem eigenen Beispiel:
Ich habe mich im Alter von 19 Jahren dazu entschieden, kein Fleisch mehr zu essen. Vorher war ich ausgiebiger Fleischesser, die einzigen vegetarischen Mahlzeiten waren bei mir das Frühstück sowie manchmal Nudeln mit Tomatensoße oder Pizza Margherita. Mein Fleischverzicht begründet sich aus Gedanken zum Umwelt- und Tierschutz (zwei unterschiedliche Dinge, übrigens).

Diese "fleischähnlichen" Ersatzprodukte haben mir den Übergang zur vegetarischen Ernährung deutlich erleichtert. Durch sie fühlte sich die Veränderung meines Lebenswandels nicht so krass an, der Verzicht wirkte weniger stark. Es ist ja so: Ich habe Burger, Schnitzel und Bratwurst geliebt; das von einem auf den anderen Tag nicht mehr zu essen, hätte sich komisch angefühlt. Die Ersatzprodukte konnten diese Dinge ganz gut simulieren. Dafür war ich recht dankbar, denn ich hatte ja zu der Zeit noch keine Ahnung, wie man aus Gemüse etc. gute vegetarische Hauptgerichte zubereitet.

Auch heute, über zehn Jahre später, greife ich noch manchmal auf diese Veggie-Burger und -Würste zurück. Insbesondere, wenn man mit Freunden zusammen grillt oder so, kann das manchmal ganz nett sein, wenn die "Extrawurst" nicht total anders als der Rest aussieht. Manche dieser Sachen schmecken mittlerweile übrigens sogar ziemlich gut.

Um es also in einem Satz auf den Punkt zu bringen: Der Grund dafür, weshalb einige Vegetarier fleischlose Ersatzprodukte für Schnitzel, Würste und Burger essen, liegt darin begründet, dass wir als Kinder mit diesen fleischhaltigen Sachen groß geworden sind, sie uns schmecken, und wir mit den Veggie-Alternativen diese Dinge weiterhin essen können, ohne dafür unsere Gründe für den Verzicht auf Fleisch über Bord werfen zu müssen.

Ist doch eigentlich ganz einfach, oder?