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Uns geht es doch gut...wie passt dann nur das dazu? Aufnahmestopp an Tafeln in NRW (Sonstiges)

Taifun, Ingolstadt, Montag, 09.01.2017, 20:18 (vor 2636 Tagen) @ balltick

Rein meine Meinung:

Allgemein geht es unserer Gesellschaft sehr gut. Auch im Vergleich zu früheren Zeiten und insbesondere im Vergleich zu anderen Ländern. Und das gilt für alle Altersschichten. Auch den Rentner geht es im Durchschnitt sehr gut.

Wir geben heute im Schnitt weitaus weniger Geld für notwendige Sachen aus (Essen, Wohnung) als vor 30-50 Jahren und viel mehr Geld für Luxus (Tabak, Smartphone, Urlaub, dicke Autos) aus. Immer prozentual gerechnet zum verfügbaren Einkommen.

Es ist aber heute aus meiner Sicht deutlich mehr Sichtbarkeit von Armut vorhanden. Wer hat denn vor 30-50 Jahren gewusst wie es gesamt in Deutschland aussieht? Wer hat die Armen gesehen? focus.de existierte noch nicht. Die meisten waren froh, wenn sie eine Tageszeitung hatten und die Tagesschau um 20:00 sehen konnten.

Richtig ist aber auch, dass es eine deutlich größere Ungerechtigkeit gibt als früher. Die Armen sind so arm wie früher, aber bereits der Mittelschicht geht es erheblich besser als früher. Meine Eltern waren auch in der Mittelschicht, so wie ich. Ich kann mir relativ gesehen deutlich mehr leisten.

Wir hätten in Deutschland locker das Geld um die Familien in den untersten 10-20% deutlich zu helfen und dabei insbesondere die Bildung der Jugend ins Visier zu nehmen. Aber: Die Politik hat gegen die Globalisierung kein Rezept und die Oberschicht wird immer fetter und dicker. Menschen wie Winterkorn sind der Meinung, dass sie täglich 3000 Euro "verdienen" müssen und Millionen brauchen. Und diese Menschen gibt es weltweit. Ein Rezept gegen diese Globalisierung habe ich im übrigen auch nicht. Es gibt z.B. den Wettbewerb um den besten Bedingungen für Unternehmen und die dann höheren Gewinne werden privatisiert in die Oberschicht. Früher gingen die auf das Steuerkonto.

Für den Fall, dass jemand den Post in 20 Jahren liest oder mir vorhalten will: Wir werden in Deutschland absteigen. Die Rentenerhöhungen der SPD / CDU/CSU Koalition aus der aktuellen Legislatur-Periode und die bereits angedeuteten der nächsten grossen Koalition werden uns zusammen mit den Krankenversicherungskosten bei einer größeren Wirtschaftskrise (siehe Anfang des Jahrtausends) das Genick brechen und unsere Schulden immens nach oben treiben und gleichzeitig mit hoher Arbeitslosigkeit einhergehen. Und dann geht es uns allen schlechter.

In guten Zeiten wie aktuell muss man Schulden abbauen und nicht die Sozialsysteme vollpumpen. Schäuble hat davon für Deutschland gesehen einiges verstanden. Die SPD und insb. Frau Nahles versteht das leider überhaupt nicht.

Die Lösung für das Problem ist einfach: Eine konsequent höhere Lebensarbeitszeit und keine weiteren Rentenerhöhungen. Ja, die Mütterrente anzupassen ist eine Sache von Gerechtigkeit. Aber wer das will muss auch sagen wo das Geld herkommt, das Geld für all die Wahlgeschenke. Aktuell leben wir auf Pump, weil wir bei hohem Einkommen weiterhin keine echten Gewinne machen.

Die ersten Vorboten kommen im übrigen mit der gerade passierten Erhöhungen der Beitragsbemessungsgrenzen. Ein gut verdienender Single hat nun 177 Euro netto weniger zur Verfügung. Pro Monat. Das sind bei einem Verdienst von 70.000 bis 90.000 Euro mehr als 5 % ... Auch das Geld wird nicht in Bildung oder an die wirklich Bedürftigen verteilt oder gar zum Schuldenabbau genommen. Es fliesst in die Rentenversicherung um die Wahlgeschenke zu finanzieren und in die KV, und von dort geht es direkt in die Oberschicht.

Insgesamt: Heute geht es uns in weiten Teilen sehr gut, fast niemanden dürfte es schlechter gehen als früher. Der Hammer kommt in den nächsten 5 bis 10 Jahren.


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