schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Uns geht es doch gut... (Sonstiges)

Andypsilon, Dienstag, 10.01.2017, 09:01 (vor 2660 Tagen) @ haweka

In deutschen Privathaushalten werden jährlich mehr als 30 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll geworfen. Die Tafel beteuern zwar den Überschuss zu bekämpfen, haben aber ein symbiotisches Verhältnis zu den Lebensmittelkonzernen/Supermärkten. Die Tafeln tragen nicht dazu bei, die Strukturen der Verschwendung zu ändern, sondern sind ein Alibi für die Lebensmittelkonzerne. Die Tafeln propagieren Dankbarkeit als Währung und das gute Gewissen für unsere Verschwendung.


Hmm...also Dein erster Satz ist ja nicht falsch und insgesamt hört sich das auch alles durchaus edgy an, ändert aber nix daran, dass das ziemlicher Blödsinn ist. Ich stelle mir gerade so vor, wie Du das Geschriebene einem, in einer Warteschlange vor einer Tafel stehenden, erklärst. Das Interesse an Deinen Ausführungen dürfte sich in ganz engen Grenzen halten.
Die Tafeln wollen und sollen keinen Überschuss bekämpfen und auch nicht die Strukturen der Verschwendung bekämpfen, bei denen bekommen die ärmsten Säue für 2 Euro Tütengeld das, was anderen nicht mehr (oft perverserweise aus ästhetischen Gründen) angeboten werden kann.
Dein Grundgedanke ist ja sehr löblich, ich finde, es ist einfach nur absoluter Wahnsinn was tagtäglich an Lebensmitteln durch den Schredder gejagt wird. Aber da die Tafeln auf der Suche nach Schuldigen mit ins Boot zu holen ist schon ein starkes Stück, wie kommst Du denn auf sowas? Weil Supermärkte öffentlich machen, dass sie nicht verkaufte Lebensmittel an die Tafeln abgeben? Oder weil Tafeln auf die Lebensmittelverschwendung in unserer Gesellschaft hinweisen? Finde ich sowohl als auch legitim, ersteres hat gerne mal den Effekt das andere Supermarktketten nachziehen und letzteres ist halt einfach nur eine Beschreibung der Umstände bei der ich auch überhaupt nichts verwerfliches erkennen kann. Wenn bei dem ein oder anderen das Gewissen Alarm schlägt wurde dann wohl ein Trigger aktiviert.

Das Problem der Verschwendung muss an zwei Stellen angegangen werden, zum Einen in den Köpfen der Menschen, zum Anderen in der Lebensmittelindustrie, Stichwort Verpackungsgrößen. Wenn ich wenig Geld habe und gerne mal wieder Kartoffeln essen möchte dann kaufe ich mir für 1,49€ nen drei Kilo Sack Kartoffeln beim Discounter, denn die 7 Kartoffeln, die ich eigentlich nur brauche, kosten auf dem Wochenmarkt 2,19€. Nach 3 Wochen, wenn die restlichen Kartoffeln anfangen ein interessantes Eigenleben zu entwickeln landen sie auf dem Müll.
Das ist jetzt natürlich nur ein Beispiel und keins aus meinem Leben, aber so läuft es doch in solchen Fällen. Ich finds Schade, dass es nicht sowas wie eine "Mitkaufzentrale" gibt, wo man vorher miteinander die Einkäufe besprechen kann um diese dann nach dem Einkauf aufzuteilen.

Und grundsätzlich, "uns geht es doch gut" ist auf dem gleichhohen Niveau Quatsch wie "alle Fußballfans sind Verbrecher" und auch ständige Wiederholung macht es überraschenderweise nicht besser, sondern spült am Ende des Tages dann so, auch gesellschaftspolitische, Schrotthaufen wie die AFD nach oben.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1232366 Einträge in 13668 Threads, 13771 registrierte Benutzer Forumszeit: 23.04.2024, 09:44
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln