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Danke! (BVB)

Rupo, Ruhrpott, Montag, 06.11.2017, 14:18 (vor 2968 Tagen) @ MDomi

Moin MDomi,
Danke, in Deinem Thread steht verdammt viel drin, was mir teilweise auch durch den Kopf gegeistert iss, deshalb jetzt schon mal sorry für Doppel Nennungen!

Es ist, wie so oft im Leben, nicht der einzelne Grund - wäre ja auch zu einfach. Fangen wir mal an:

1. Zum Bayern Spiel an sich: Ist natürlich wieder so ein perfektes Setting, wie es die Bazen lieben. Sie holen nach einem schlechten, holprigen Start auf, überholen den direkten Konkurrenten und hauen im auf dem Rasen und auf den Rängen einen voll in die Fresse. Der direkte Konkurrent geht erst von eins auf zwei und dann auf drei und wenn es übernächste Woche ganz doof läuft dann auf acht. Die Begründung, dass die Bazen ein natürliches Recht (entwickelt aus der Theorie das sie mehr Geld haben) darauf haben ist schwach). Dann hätte es nie die fünf Spiele in Serie ohne Sieg gegen den BVB unter Klopp geben dürfen (incl. zwei DM und einen DFB Pokal), als ein Beispiel.

2. Transfers:
Schürrle war ein Tuchel Wunsch, verstehen muss man den nicht, kann man aber korrigieren. Was man gar nicht verstehen kann (nach wie vor) ist der Transfer von Götze und Rode. Die Bayern arbeiten sich an der 2011/2012 Mannschaft ab und holen erst Götze, Lewandowski und dann Hummels. Mit Götze hatten die Bayern nen Problem intern und was macht man, befreit sie davon und nimmt auch noch Rode mit dazu.
Die Personalie um Ginter verstehe ich bis heute nicht (das man so einen jungen Spieler, der Weltmeister und Confed Cup Sieger ist nicht auf die Spur bekommt im Verein), muss man aber wohl auch in dem Tuchel Kontext sehen, dazu später mehr. Dazu gibt man mit Passlack einen jungen Spieler der das BVB Gen in sich hat ab. Man holt Dahoud und lässt ihn nicht spielen.

3. Tuchel Paradoxon:
Eine zurzeit gängige Erklärungslinie hier geht ja so: ‚Wir reden darüber nicht mehr‘, ‚es ist alles gesagt worden‘, ‚wenn 10 oder 15 Entscheidungsträger das so tragen muss es stimmen‘…etc.
Ich für meinen Teil habe zu keinem Vorwurf von beiden Seiten Stellungnahmen gehört, die ich vernünftig bewerten kann. Ich habe einen O-Ton eines BVB Angestellten, dass Tuchel schwierig war (was immer das auch bedeutet). Jeder der berufliche und / oder private Lebenserfahrung hat weiß, dass es bei einschneidenden Maßnahmen (Kündigung, Scheidung, etc.) nie ein 100% zu 0% ‚Schuld‘ gibt.
Was an der ganzen Geschichte aber viel wichtiger ist:

a) Man hat einem Spielerkreis um Sahin, Schmelzer, Weidenfeller einen Machtfaktor innerhalb der Mannschaft zugestanden. Ich erinnere hier stellvertretend nochmals an den unsäglichen Auftritt von Sahin nach dem Pokalsieg in der ARD und einen Tag später auf dem Truck: ‚Dies sind meine wahren Freunde‘. Leute wie Ginter hatten da nie eine Chance sich zu entwickeln, ebenso wie jeder der unter Tuchel besser geworden ist nun stagniert oder schlechter ist.

b) Die Langsamkeit der Handlung, nochmals leider zu der Tuchel Causa. Wenn denn alles so schlimm war, dann hätte man vorher die Reißleine ziehen müssen. Aber hier hat man sich bewusst für den sportlichen Erfolg entschieden. Nun ist es bei Bosz komplett umgekehrt. Der Trainer darf weiter rumwerkeln, obwohl es sportlich aus dem Ruder läuft. Womit wir bei:

4. Bosz:
wären. Ich hatte während der Vorbereitung mal geschrieben, dass ich a) kein System erkenne und b) es erstaunlich finde, wie man ein sehr gutes Team relativ schnell auf ein Mittelklasse Niveau runter coachen kann. Dafür gab es dann ordentlich einen drauf, nun ja. Im Grunde hat sich an meiner Einschätzung nichts geändert. Bosz ist niemand der den Fußball lebt und vermittelt, für den Borussia Dortmund stehen sollte und das wirft die bedenkliche Frage auf: Für was für einen Fußball stehen wir denn überhaupt im Moment?

Das wirft auch noch einmal ein Licht auf die Trainerfrage. Der Krug Favre ist ja zum Glück am BVB vorbei gegangen, aber mit Bosz ist man dann auch nicht weit vom Brunnen entfernt. Was zur Hölle haben sich Watzke / Zorc bei der Trainerauswahl gedacht? Und das auch bei der komfortablen Situation, dass man wusste, dass man mit Tuchel nicht verlängern würde. Die Trainerfrage kam ja nicht überraschend auf den Tisch.

5. Kader:
Der Kader ist nicht ausgewogen. In den Doll Jahren war die Achillesverse die IV. Die IV Pärchen konnten sich nie finden. Kopp hatte von Anfang an dort den Hebel angesetzt. Aus den jetzt vorhandenen IV macht Bosz nichts. Im Gegenteil er schwächt sie noch, indem er Bartra völlig Sinn frei auf rechts um laufen lässt und Subotic auf die Tribüne packt. Dass niemand auf der Schmelzer Position gefördert wird verstehe ich schon seit 2 Spielzeiten nicht, wie es geht zeigt der Wechsel damals von Dede auf Schmelzer. Ebenso wie man sich hinten rechts ohne Not in Not gebracht hat. Zentral bleibt aber die mangelhafte Pärchen Bildung der IV. Wobei ich bis heute auch noch nicht den Toprak Transfer verstehe, der war ja hier auch von einigen als die Lösung abgefeiert worden – alleine das nicht angenommen Sprintduell in der zweiten Halbzeit gegen Robben spricht Bände.

Im Mittelfeld weiß Weigel nicht was man von ihm will und Dahoud wird nicht gefördert. Einzig die Angriffspositionen sind gut aufgestellt, auch wenn Auba im Moment nen Hänger hat (über Reus und Schürrle redet man ja schon gar nicht mehr). Warum spielen wir vorne kein 3:1 konsequent durch (gegen Bayern hat Bosz für vorne ja schon mal sein dogmatisches Handeln korrigiert)?
Auba (Isak)
Pulisic (Philipp) – Kagawa (Götze) – Yarmolenko
jetzt mal als ein Beispiel, gäbe viele andere interessante Settings.

5. Überprüfung des aktuellen Leistungsstands:
Meiner Meinung nach müsste man viel kurzfristiger justieren. Im Projekt Profifußball hast Du verschiedene Ziellinien:
Kurzfristig (von Spiel zu Spiel) – Mittelfristig (eine Halbserie, eine ganze Serie) – Langfristig ( 1 Jahr plus X)

Wie oben geschrieben, wenn es am 17.11. (mein Geburtstag ;-)..) ganz blöd läuft verliert man in Stuttgart. Hannes Wolf (warum holt man den nicht für nächste Saison?) ist Bosz um Lichtjahre voraus. Dann sind einige BVB Spieler unterwegs, kommen erst in der Woche vor Freitag wieder. Der VFB wird da ausgeruhter sein und mit nen paar ehemaligen BVB’lern auch entsprechend motiviert, dazu ein Heimspiel.

Bosz spricht davon, dass man noch 7 Monate in der Bundesliga hat. Ich vertraue ihm aber nicht, im Gegensatz zu Klopp als wir auf 18 standen, dass Bosz ein abfallen in der Tabelle noch korrigiert bekommt. Der Trend in der CL und in der Bundesliga spricht dagegen und der DFB Pokal wird sich auch demnächst erledigt haben. Wäre die Frage ob man zur Winterpause in der Trainerfrage reagiert oder welche roten Linien man sich selbst vorgibt.

So mal als weitere Gedankengänge. Gäbe sicherlich noch das ein oder andere...
Beste Grüße,
Thomas


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