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Anschlag auf die Mannschaft... (BVB)

Phil, Donnerstag, 22.03.2018, 14:45 (vor 2217 Tagen) @ Sascha

Ich frage mich allerdings, wie es über den "offenen Umgang" mit dem Thema hinaus weitergehen soll. Konkret die Ansetzung des Malagaspiels hätte man natürlich absagen können, nein müssen. Aber dann? Wie hätte der Verein und die Spieler damit umgehen sollen? Man hätte offensiv sagen können, dass dieser Anschlag natürlich Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der Spieler haben kann, aber niemand wirklich sagen kann, ob es alle Spieler betrifft und in welchem Umfang und wie lange Therapien dauern.

Allein das hätte halt schon einen Effekt gehabt. Das fehlende "Anerkennen" der Probleme ist ja schon ein Problem. Und es würde wohl auch, mal als Beispiel, keiner mehr auf die Idee kommen Pyrotechnik zu zünden oder Böller zu werfen, wenn klar kommuniziert wäre: "Das macht uns fertig".

Die Beurteilung der Leistungen wäre natürlich verändert worden. Und es hätte nicht jeder zweite sich übre Andre Schürrle lustig gemacht, während er mit Problemen zu Hause sitzt und versucht sein Leben zu sortieren. (Mal beispielhaft)

Und dann? Ich stelle mir das irre schwer vor, dann einen Weg zu finden, der den Spielern, den Vereinen, dem Sport gerecht wird. Kann man mit einer Mannschaft in die neue Saison gehen in dem fast sicheren Wissen, dass einige Spieler Leistungsprobleme haben werden?

Natürlich kann man das. Warum auch nicht? Es können auch - jedenfalls bei meinem Arbeitgeber - schwerbehinderte Menschen sehr hochrangige Positionen einnehmen. Geht alles.

Im Profifußball natürlich etwas komplizierter, aber man hätte zumindest eine "Wagenburg" erschaffen, aus der heraus es sich für Menschen mit Traumata perse schon einmal leichter agieren lässt. Warum man das unterließ, ist mir ein großes Rätsel.

Man kann den Druck ja anprangern, aber er gehört trotzdem zum Profisport dazu. Erst recht zu einem Profisport mit so einer großen Bedeutung.

Ich finde das immer komisch. Mag ja sein, dass der Profisport derart medial begleitet wird. Aber ich als Fan begleite doch meinen Verein und die dazugehörige Mannschaft anders? Da geht es doch schon noch um ein wenig mehr. Und wenn einem das sonst schon schwer fällt, dann wäre es in diesem Fall doch schon möglich gewesen, ein wenig mehr Empathie aufzubringen. Wenn man, keine Frage, auch klarer im Bilde gewesen wäre.

Wie will man verhindern, dass Spielern, die den Verein dann ganz normal im regulären Transfergeschäft verlassen (und auch verlassen wollen) der Verdacht anhaftet, diejenigen zu sein, die ganz besonders große Probleme damit haben, das Erlebte zu verarbeiten?

Kann man nicht.

Und mal ganz unmoralisch gefragt: hat ein Verein eine Verpflichtung dem Spieler gegenüber, einen Spieler, der aus psychischen Gründen seine Leistung nicht erbringen kann, bis zum Vertragsende zu beschäftigen und voll zu bezahlen?

Natürlich hat er die Verpflichtung, so der Spieler nicht krank geschrieben ist. Und nein, eine PTB ist erst einmal dann keine "Krankschreibung", sondern eine Behinderung.

Ich hoffe, ich stehe jetzt hier nicht als Arsch da, aber ich finde das irre schwer. Letztendlich wollen ja auch die Spieler alle selber Teil des Leistungssports bleiben und da halte ich es für alles andere als einfach, in diesem Umfeld einen angemessenen Umgang damit zu finden.

Du bist kein Arsch ;-) Vielmehr zeigt es ja, wie komplex diese Sache ist.

Es geht ja auch nicht darum, hier für immer und ewig alle Leistungsgedanken auszuschalten. Aber wie lange genau war die Schonfrist denn dann überhaupt für unsere Profis? In Gänze oder im Einzelfall? Irgendwas zwischen wenige Stunden und einige Tage. Oder?

MFG
Phil


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