Recht auf freie Meinungsäußerung mit Anmeldung (!) untersagt Meppen-MSV (Fußball allgemein)

libertador, Montag, 02.03.2020, 12:08 (vor 1539 Tagen) @ Sascha

Nein, ist es nicht. Genau letzteres schließt das BGH-Urteil nämlich aus. Die Maßnahme des Ordnungsdienst wäre dann nicht legitimiert. In der Praxis wird es sicherlich so sein, dass der Verein versuchen wird, das genau so durchzuführen, ich wäre mir aber sehr sicher, dass er damit scheitern würde, wenn der Betroffene damit vor Gericht ginge.

Beleidigungen lassen sich aber durch die Stadionordnung verbieten sind dementsprechend ein Verstoß gegen die Stadionordnung.

Könnte ein Veranstalter spitzfindig nicht auch Transparente verbieten, z. B. unter der Maßgabe, dass diese die Sicht einschränken. Dies gilt zumindest während des Spiels. Der Schutz der Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass ich immer mit jedem Mittel meine Meinung kundtun kann, wenn ich andere damit einschränke.

In der Stadionordnung des BVB lässt sich §6, Abs 1 zumindest so deuten, dass eine Beleidigung sanktioniert werden kann, da dies eine Schädigung ist.:
"§ 6 Verhalten im Stadion
(1) Innerhalb des Stadions hat sich jeder Besucher so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder – mehr als nach den Umständen vermeidbar – behindert oder belästigt wird.
[...]"
Politische Äußerungen werden in §6a eingeschränkt:
"Die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA spricht sich gegen rassistische, gewaltverherrlichende, antisemitische, nationalistische, ausländerfeindliche sowie rechts- und/oder linksextreme Tendenzen jeder Art, diesbezüglich politische Agitation und Meinungskundgebung aus."

Beides trifft auf Meinungsäußerungen wie in Meppen nicht zu, aber Beleidigungen dürfen natürlich unterbunden werden.