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Rummenigge & Co. schauen bei Antisemitismus weg, solange das Geld stimmt (Fußball allgemein)

Will Kane, Saarbrücken, Dienstag, 03.03.2020, 00:16 (vor 1538 Tagen) @ micha87

Das wusste ich noch gar nicht, in diesem Fall schauen die Funktionäre zu wie ein Sponsor sich antisemitisch verhält. In diesem Sinne sind die Funktionäre Mittäter und es ist auch schlimm das es in Deutschland möglich ist Menschen auf diese Weise zu diskriminieren.

Das ist doch alles zig Mal schlimmer als ein Hopp Plakat bzw. Proteste gegen dieses Konstrukt. Weshalb kommt sowas nicht in die breite Öffentlichkeit und wird so wenig thematisiert?

Nun, das ganze hat auch eine hochpolitische Komponente. Denn unsere Bundesregierung hat sich nicht nur in diesem Fall, nun sagen es höflich, auch eher defensiv verhalten. Unsere Medien ebenso.

Staaten wie Katar und Co haben seit geraumer Zeit einen derart gravierenden Einfluss auf die deutsche Wirtschaft und den Finanzsektor, dass es offensichtlich nicht opportun erscheint, in einem solchen Fall zu reagieren. Sonntagsredner.

Da ist der Stern des Südens doch fein raus. Er macht ja nichts anderes, als es die Elite der deutschen Wirtschaft, Finanzwelt und Politik auch tun. Und die Medien schweigen auch.

Aber was will man erwarten, wenn gegen einen Staat (ob zu recht oder unrecht) auf der einen Seite Sanktionen verhängt werden, auf der anderen Seite ohne Rücksicht auf den vielbeschworenen ‚europäischen Geist‘ mit demselben Staat ein gigantisches Energieversorgungsprojekt auf Deibel komm raus durchgezogen wird? Dessen autokratischer Präsident von einem ehemaligen Bundeskanzler als ‚lupenreiner Demokrat‘ charakterisiert wird. Und dieser ehemalige Bundeskanzler hat dann einem blauen Verein mit tiefbrauner, lange Zeit ignorierter Vergangenheit zu einem rettenden Sponsoreneinstieg eines durch seine rigiden Methoden berüchtigten Energieunternehmens aus eben diesem Land des ‚lupenreinen Demokraten‘ verholfen. Was aber niemanden aufregt, die UEFA hat ja schließlich denselben Hauptsponsor. ‚Respect‘ sage ich da, um einmal einen Leitspruch der UEFA zu zitieren.

Es gibt aber nicht nur Schweigen. Die Bayern-Fangruppe ‚Schickeria‘ kritisiert das Katar-Engagement des FCB hart. Es ist die Fangruppe, die in einer aufsehenerregenden Choreo den ehemaligen Präsidenten Landauer wieder ins Gedächtnis zurückgerufen hat. Man muss es sich einmal vorstellen, Hoeneß und Rummenigge war der Name zwar irgendwie bekannt, welche Bedeutung dieser Präsident für die Vereinsgeschichte hatte, war ihnen allerdings gänzlich unbekannt.

Mir persönlich drängt sich der Verdacht auf, dass man bei Bayern in der aktuellen Situation versucht, eine unliebsame Kritikergruppe im eigenen Hause auszuschalten.

Nur damit ich nicht falsch verstanden werde. Ich bin kein Moralist, dafür habe ich zu lange und zu oft die Realitäten des Wirtschaftslebens erlebt und erkenne sie auch an. Ich bin auch nicht ‚politisch korrekt‘ oder wie man es auch immer bezeichnen möchte. Ich mag solche Etiketten nicht. Aber ich erlaube mir, Verlogenheit zu verachten. Und was Rummenigge und Co hier von sich geben und was sie hier tun, das ist nichts anderes als verlogen. Was aber für viele andere eben auch gilt.


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