Afrika, Iran, Deutschland (Corona)

Ulrich, Dienstag, 17.03.2020, 21:26 (vor 1519 Tagen) @ Will Kane

Ich weiß nicht, ob es in diesem Forum schon großartig thematisiert wurde: wie wird es denn wohl auf dem afrikanischen Kontinent und insbedondere auch in Indien weitergehen. Wir sprechen über die Lage und die nahe Zukunft in der BRD, in der EU vielleicht noch über die Situation in den USA mit ihrem charismatischen Präsidenten.

Wenn ich mir die Zahlen aus Indien so anschaue - ich kann es nicht glauben dass es nur knapp über 140 Infizierte sein sollen - natürlich nicht. Die Dunkelziffeer ist um ein vielfaches höher. Es wird schlicht zu wenig bis gar nicht getestet. Dazu noch eine Gesellschaft die in weiten Teilen an Karma glaubt und eine Politik die nicht ansatzweise mit offenen Karten spielt. Es kursieren seltsame Verschwörungstheorien und Ratschläge man solle nur ausreichend Kuhpisse trinken. Mega-Slums mit unvorstellbaren hygienischen Zuständen. Tote werden mitunter (unverbrannt) im Ganges "bestattet" ..usw.usw. Ich sehe die Lage in Indien sehr dramatisch - das kann doch nur böse enden für weite Teile der indischen Bevölkerung.

In Afrika haben bestimmte Länder wie Ruanda oder Sambia schon vor einiger Zeit einen Einreisestopp für Personen aus Risikoländern (u.a. Deutschland) verhängt. In Südafrika vergrößert sich die Zahl der Infizierten stetig. Botswana hat einen Einreisestopp verhängt, aber auch für Personen aus allen anderen Risikoländern. Ruanda und Botswana sind auch die Länder, denen ein entsprechendes Krisenmanagement zuzutrauen ist. Dies gilt auch für das eine oder andere sonstige Land in Afrika, für die Mehrheit mit Sicherheit nicht.

Zudem machen wohl Fake-News, wie man sie auch aus Deutschland kennt, die Runde. Europäer werden wohl teilweise zumindest verbal massiv angegangen, weil man sie für Virus-Überträger hält.

Im Iran küssen Tausende hintereinander heilige Schreine und sind der festen Überzeugung, dass ihr Gott sie vor dem Virus schützen wird. So viel klüger ist das auch nicht.

Dort könnte sich in der Tat ein riesiges Drama abspielen. Eine verbohrt-aggressive fundamentalistische Führung, ein von den Sanktionen ausgezehrtes Gesundheitssystem. Und dazu noch die Flucht in die Religion.

Und in unseren Breiten ist in den letzten Jahren die Zahl der vor allem aus der esotherischen Ecke stammenden Impfgegner gewachsen. Das wird noch spannend mit denen, wenn ein Corona-Impfstoff zur Verfügung steht.

Das ist in der Tat ein Problem. Und hier sehe ich besonders die Grünen in der Verantwortung. Die Impfgegner stammen vielfach aus dem städtischen Klientel der Partei, und aus Furcht um Wählerstimmen scheut man die Auseinandersetzung. Teils deckungsgleich ist diese Gruppe mit den Anhängern der Homöopathie. Und auch hier agieren die Grünen nach dem Motto "Wasch mich, aber mach mich nicht nass!". Die Grünen müssen sich zu Recht vorwerfen lassen, dass sie nicht einerseits wenn es um den Klimawandel geht (zu Recht) auf wissenschaftliche Fakten verweisen, aber andererseits an jahrhundertealten Hokuspokus glauben.