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Filmfortsetzungen und die große Frage des "Warum (nur)"? (Sonstiges)

Andypsilon, Montag, 10.01.2022, 22:21 (vor 808 Tagen) @ CedricVanDerGun

Das Problem ist doch, dass oft und laut nach neuem Stoff gerufen wird, am Ende des Jahres aber dann doch meist die Sequels, Prequels, Spin-offs und so die Einspielergebnischarts dominieren und eine Menge phantastischer Filme komplett untergehen. Da ist es für ein Studio ja fast schon eine sicherere Bank, in den nächsten Marvel-Film ein paar hundert Millionen zu investieren als in ein kleineres Projekt nur ein paar Milliönchen.

Wobei ich den Blockbustern jetzt nicht ihre Daseinsberechtigung absprechen möchte, wenn der Aquaman im Endkampf auf einem 5 Meter großen Kampfseepferd gegen einen Typen auf einem 30 Meter langen Krokodil kämpft kann ich mir auch genüsslich Popcorn in die Luke schmeißen und im standby-Modus lächeln. Das darfs ruhig alles geben, aber es sind halt auch ein paar Blockbuster zuviel pro Jahr. Sowas wie Kong vs Godzilla gabs früher mal alle Jubeljahre, dieser Tage kommt dann 2 Wochen später noch faster und noch furioser Weltraumfight, 2 Wochen darauf Transformers electric boogaloo gefolgt von...usw.. Das sind alles in der Regel sichere Bänke in Sachen Entertainment, irgendwas wird da schon befriedigt und wenn ich dann noch daran denke, was für ein finanzieller Aufwand z.B. ein Kinobesuch mit der gesamten Familie ist... Parkplatz, Tickets, Popcorn, für jeden noch ne Limo. Ich hab zwar keine Familie, kann mir aber vorstellen, dass man sich dann ganz genau überlegt ob ich mir irgend einen Franchise-Film anschaue oder mal Kubo-der tapfere Samurai riskiere.

Und dementsprechend liefern die Studios halt. Matrix ist da ein perfektes Beispiel, der erste Teil war perfekt, den hätte man ganz genau so stehen lassen können. Der Rest war dann Mist, wobei mir der aktuelle noch am besten von den Sequels gefällt, der ist wenigstens selbstreferentiell und weiß genau, was für ein Blödsinn da gerade passiert.
Für mich sind ja die „jo, geht so“ Sequels am schlimmsten. Sowas wie Sicario 2. Der erste Teil war einfach nur atemberaubend mit der spannendsten Sequenz, die ich in einem Film gesehen habe. Der zweite Teil hat das dann auch so ein bisschen versucht, hat aber nicht geklappt, hat ein paar neue Elemente eingeführt die nicht so gezündet haben, aber auch nicht gescheitert sind. Er ist so meh halt, so mittel. Braucht kein Mensch, kann man sich nicht mal richtig drüber aufregen ;).

Ich finds schade, weil diese Flut an mittelmäßigen bis schlechten Blockbustern den Umstand überschattet, das in den letzten 20 Jahren in jedem Genre eine Menge großartiger Filme rausgekommen sind. Die sich aber leider an den Kinokassen nicht mehr verkaufen lassen. Ich habe letztens ein Interview mit einem Filmemacher gelesen der meinte, das heutzutage alles unter 30 Millionen Dollar Budget als Independent Film durchgeht. 30 Millionen Dollar. Wahnsinn. Und er hat die spannende Frage aufgeworfen, wieviel Kohle der Joker eingespielt hätte wenn er nicht in Gotham City gespielt und am Ende der Transformation aus Arthur Fleck nicht der Joker, sondern halt ein handelsüblicher Irrer ohne Comicruhm gestanden hätte. Ich finde den Film klasse und mich hätte der auch ohne den DC-Bezug genau so mitgenommen. Aber ohne das alles hätte der Film keine Milliarde eingespielt, nicht mal ein Zehntel davon.


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