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Superbayern Wurzel des Problems (WM / EM aktuell)

herrNick, Freitag, 02.12.2022, 08:52 (vor 504 Tagen) @ CLM

Ein Brandt in der Form der letzten Wochen oder ein Havertz hätten (haben) es definitiv nicht schlechter gemacht als Sané und Gnabry. Füllkrug für Müller war eigentlich ein Nobrainer. Gündogan immer zuerst auszuwechseln (statt Kimmich) hinterlässt schon Fragezeichen. Und ganz ehrlich: Ein Hummels in der aktuellen Form hätte der Defensive eventuell mehr Struktur und Ordnung gegeben, als es der formschwache (ehemalige Bayernspieler) Süle aktuell kann. Einzig Musiala war ein Lichtblick, wobei der gestern aber spätestens ab der 70. Minute platt war und dann nur noch an sich selbst verzweifelt ist. Ob man dann wirklich alle 7 mitgereisten Bayernspieler aufbieten muss, weiß ich nicht. Aber das hätte ja am Ergebnis gestern nichts geändert. 8:0 hätten wir auch so nicht gewonnen und ganz ehrlich: Es war doch schon reines Glück, dass die Entscheidung überhaupt erst im dritten Spiel gefallen ist.

Deutschland hat sowohl defensive wie offensive Probleme, ja. Das war aber lange vor dem Turnier bekannt, das ist keine neue Erkenntnis der letzten 12 Stunden. Aber was die Medien aktuell machen, geht für mich auch nicht. Natürlich darf man jetzt nicht nur von Pech reden und verkennen, wo die Probleme im deutschen Fußball liegen, aber jetzt von Desaster, Katastrophe und Blamage zu reden und alles in Frage zu stellen ist mal wieder typisch für die deutsche Presselandschaft, die ihre Artikel einzig und allein am Endergebnis festmacht. In die Betrachtung gehört schon auch, dass die Gruppe E die einzige mit 2 Weltmeistern der letzten 20 Jahre war, dazu mit Japan der vierfache Asienmeister (drei mal seit dem Jahr 2000, 2019 immerhin im Finale), deren Qualität nicht zuletzt durch diverse Bundesligaspieler bekannt ist. Dazu eine unglückliche Spielplankonstellation (wäre es genauso verlaufen, wenn Deutschland das offenbar völlig unvorbereitete Costa Rica im ersten Spiel abgeschossen hätte?). Und nicht zuletzt die Tatsache, dass Deutschland zwar nur 4 Punkte geholt und erstaunliche defensive Lücken gezeigt hat, unterm Strich aber die meisten Großchancen und Torschüsse aller Turniermannschaften abgegeben hat. Ja, am Ende geht es nur ums Ergebnis und richtige Weltklasse ist das bei der deutschen Mannschaft nur noch rudimentär. Aber es ist mir viel zu einfach hier von einem völligen Untergang zu schwafeln, von einem Desaster und vom Fußballzwerg Deutschland, das nun endgültig keine Turniermannschaft mehr sei. (Und dabei außer Acht zu lassen, mit welchen teilweise hanebüchenen Leistungen man sich auch 2014 durch das Turnier gemogelt hat) Aber so ist das eben, deutsche Medien kennen nur schwarz oder weiß.

Es könnte aber auch ein Fehler sein zu denken:
Mensch, das war doch diesmal schon besser als 2020 und dabei außer Acht zu lassen, dass das vierte erbärmliche Ausscheiden in Serie war. Und die Qualität der Einzelspiele ist ja im Grunde über alle Zweifel erhaben, insbesondere im Vergleich zu Spielern aus Japan, Südkorea, Ungarn oder Costa Rica. Irgendwann muss man doch zu dem Schluss kommen, das etwas grundsätzlich nicht so gut funktioniert und tiefer hinterfragen. Diesmal zieht ja nichtmal die „Spieler der Topclubs sind platt wegen langer Saison“ Theorie. Aus meiner Sicht ist schon alles schwarz. Japan in allen Ehren, aber das ist ungefähr so, wenn wir gegen den Wuppertaler SV im Pokal rausfliegen und sagen: die haben es aber auch echt gut gemacht.


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