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Quo Vadis N11 (und BVB, Bayern...) (WM / EM aktuell)

koom, Freitag, 02.12.2022, 12:13 (vor 509 Tagen) @ Ricola1

Du schreibst hier von Risikodribbling - ein Begriff, der positiv wie negativ zu werten ist.

Weil es genau das ist. Und ich sehe da auch beides. Gegen eine stehende Abwehr wie Costa Rica musst du sowas machen. Nur dadurch oder sehr überraschende, präzise Pässe (da fand ich Sane auch nicht schlecht) bekommst du sowas geknackt. Das Musiala diese Dribblings nicht unterm Strich erfolgreich beendete, hatte mehrere Gründe, die du IMO gut genannt hast. Oder anders gesagt: Toller Spieler, wird nur noch besser und ist jetzt schon super.

Ich finde, du führst das auch ansonsten gut aus: An Musiala lag es (fast) nicht. Aber seine Umgebung, also "Spielgefährten" waren da ein großer Teil des Problems, aus verschiedensten Gründen. Wenn alle mitmachen, dann funktioniert das auch. Aber allein die schlechte Defensive war da schon ein Riesenproblem, weil du vorne mit der Zeit immer weniger Risiko gehst, weil du Angst hast.

Das große Problem vorne drin, wie auch schon gegen Spanien, war nicht das Risikodribbling, sondern die falsche oder gar fehlende Bewegung. Musiala hat schon gegen Spanien permanent 2-3-fach Deckung genossen. Normalerweise bietet sich automatisch Raum für die Kollegen vorne, irgendwo. Den muss man dann auch nutzen und nicht zu zweit oder dritt im Umkreis von einem Meter rumstehen und zugucken, was Musiala so macht.

Richtig. In der Regel stand bei deutschen Angriffen nicht nur die gegnerische Abwehr, sondern auch der eigene Angriff. Speziell die ganzen Musiala-Dribblings wurden von allen beobachtet, aber es bewegten sich nur wenige. Keiner zog die Abwehr auseinander, auch bei den Pfostenschüssen war keiner in der Nähe, um sowas reinzudrücken. Stattdessen standen sie sich teilweise dann zu dritt in den Füßen herum. Gerade die Musiala-Dribblings endeten manchmal mehr daran, dass die nächsten 2 Slalomstangen weiße Trikots dann getragen hätten.

Sowohl bei den Trainern wie auch und vor allem bei den Spielern. Schlechtes Positionsspiel, kein Verständnis für die Dynamik und damit dann automatisch einhergehend irgendwann fehlende Konzentration, weil man gar nicht mehr mitbekommt, was direkt im eigenen Umfeld zu grade passiert (nicht nur Süle gg. Japan, sondern hochdosiert oft bei Kimmich).

Das siehst du wie ich. "Ganzheitlich" agieren kaum Spieler auf dem Feld. Gerade das Absichern, defensive Positionsspiel ist weitgehend verloren gegangen, wodurch speziell Aussenverteidiger durch die Bank oft richtig scheisse aussehen bei allen Mannschaften, weil man sie brutal alleine lässt.

Gefühlt nachdem Klopp, Tuchel, Guardiola und mit Abstrichen auch Favre die Liga verlassen haben, folgt fast jeder nur noch dem Flick-Ideal, weil der vor kurzem noch das Triple damit holte. Einfach pure Offensive, Totrennen, Pressen, 1 Tor mehr schießen als der Gegner. Und immer mehr der Verlust von Kontrolle in der Defensive, weil jeder Spieler nur noch das offensive Gegenpressing im Auge hat.


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