Das Problem fängt doch schon ganz unten im ganz Kleinen an (WM / EM aktuell)

dan, Freitag, 04.08.2023, 09:33 (vor 277 Tagen) @ RubberDuck77

Hello.

So sieht es aus, ganz mein meinung. Ich kann auch nur für mich persönlich sprechen, aber früher in den 80/90ern war es so, dass am Wochenende die Bolzplätze überfüllt waren.

Ein Beispiel
Wohne in Dortmund/östliche Innenstadt, wir haben früher quasi täglich auf dem Bolzplatz hinter der Ricarda-Huch-Realschule gekickt, quasi jeden Tag und am Wochenende war es so, dass mehrere Gruppen dort waren und man hat sich abgewechselt oder sich darin absprach, dass man sich den Platz teilt oder im besten Falle zusammen kickt, man ein Turnier veranstaltet oder sonstiges.

An der B1 gab es früher auch an den englischen Kasernen einen schicken Rasenplatz, da war auch quasi immer etwas los, man fand immer kickende Bengels und heute? Ich könnte unendlich viele Beispiele nennen, wie wir es früher gemacht haben und wir waren selbst alle im verein tätig in der Jugend, aber unabhängig davon waren wir alle noch zusätzlich privat mal hier und mal dort und haben zusammen gegen den Ball getreten.

Diese ganzen Plätze wurden entweder abgerissen oder verbaut. Ich kenne noch einen einzigen Platz ( Arndtstraße, für die, die sich in DO auskennen ), der existiert noch und da hängen auch viele Erinnerungen dran, da haben wir früher gepöhlt wie die Geisteskranken, wenn an der "Ricadda" überfüllt war.

Die Welt entwickelt sich weiter ( oder zurück, wie man es nimmt ), aber wir hatten früher die Möglichkeiten, zu mehreren Bolzplätzen zu gehen neben der Vereinstätigkeit, was es heute leider für die jugendlichen teilweise nicht mehr gibt. Das ist schade und irgendwie auch Sinnbild der Gesellschaft. Jeder Quadratzentimeter wird zugebaut, für Bolzplätze scheint es keinen Platz mehr zu geben, wo sich die Kids austoben können. Also bleibt ihnen der Pc .....

Allgemein ist die Entwicklung im deutschen Sport m.E. sehr bedenklich, dies betrifft nicht nur den Fußball, auch die Schwimmer und andere weitere Sportarten kränkeln bedenklich, dass dies auch in der Politik scheinbar niemand auf dem Schirm hat, ist schon grotesk. Ganz zu schweigen, dass viele Kinder gar nicht das Schwimmen erlernen, was überlebenswichtig ist. Da werden lieber die Schwimmbäder geschlossen und anschließend wundert man sich, warum im Sommer wieder xy Kinder ertrunken sind im See. Es ist alles schon verdammt traurig, wie wenig es thematisiert wird, was im sportlich/sportlich-gesellschaftlichen Teil im Land seit vielen Jahren schief läuft.

Kann deinen ersten Teil zu 100% bestätigen. Erst haben wir in der Schule in den Pausen mit Trinkpäckchen oder zusammengeklebten Papierbällen (richtige Bälle waren verboten) gespielt und nachmittags gings auf dem Bolzplatz weiter. Im Sommer so gut wie jeden Tag und wie du es auch schreibst, die Plätze waren immer sehr gut besucht. Entweder man hat zusammen gespielt oder ist zum nächsten Platz weiter geradelt. Teils einfach auf irgendeiner Wiese mit Klamotten oder Fahrrädern Tore abgesteckt und dann gings los, egal ob die Sonne schien, es geregnet hat oder im Winter es um 17 Uhr schon dunkel war, es ging weiter.

Dazu heute: Ja, in meiner Heimatstadt ist es auch so, dass die meisten Plätze, die ich aus meiner Kindheit/Jugend kenne, zugebaut sind. Allerdings haben wir bei uns, wo ich jetzt wohne, einen sehr guten Bolzplatz (in einer Wohnsiedlung) und fahre da sehr oft lang. In 9/10 Fällen ist der leer. Selbst jetzt in den Sommerferien bei gutem Wetter.

Die Frage ist also, spielen die Kinder nicht, weil es keine Plätze gibt? Denke ich nicht. Die wenigen, die es noch gibt, werden eh nicht genutzt, also kann ich nachvollziehen, dass die auch bebaut werden.