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Mehr als jedes fünfte Kind in Deutschland von Armut betroffen (Politik)

FourrierTrans, Dortmund, Donnerstag, 28.03.2024, 21:17 (vor 29 Tagen) @ markus

Daher verstehe ich nicht, was hier gerade diskutiert wird. Die einzige Partei, die sowas fordert, ist die Linke. Und die wird niemals regieren, schon gar nicht allein. Im Gegenteil. Wahrscheinlich fliegt sie nächstes Jahr aus dem Bundestag.


Weil sie gar nicht versteht, um was es geht. In Deutschland wird dahingehend ja kräftig Framing zum Thema "Reichtum" betrieben und in der Öffentlichkeit werden dann Familien mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 150k willfährig als "reich" bezeichnet (Kontext Elterngeld). Zudem sind die Deutschen, was Finanzbildung angeht, komplett unterentwickelt. Da denkt der Hans-Wilfried ja, es ginge um sein 800k-Euro-Haus, wenn jemand Vermögenssteuer in den Raum wirft. Eine erfolgreiche gesellschaftliche Reaktion durch das o.g. Framing. Das spielt den immer gleichen oberen 20 Familien in die Hände. Und die Politik wird als Dienstadel, quer durch alle Parteien (die aktuelle Bundesregierung zeigt das fulminant), als Werkzeug eingesetzt. Momentan erlebt man das ganze "teile und herrsche"-Spiel wieder in Reinform: Bürgergeld vs. "die Reichen" (z.B. Familien, die 150k Jahreseinkommen haben lol). Und die echten Reichen lehnen sich zurück und lassen das o.g. Pack gegeneinander antreten.


Alles richtig. Dazu kommen ja auch die Medien, die ganz im Sinne der Unternehmen Stimmung machen. Es reicht ja schon aus, wenn der Pöbel in der Bild liest, dass Deutschland eine Rezession droht. Dann herrscht direkt Weltuntergangsstimmung, obwohl das in Wahrheit vielleicht nur bedeutet, dass die Firmenbosse ein kleines bißchen weniger schnell ihr Vermögen noch weiter ausbauen können.

Auch die Diskussionen rund um die DB waren ja bezeichnend. Ein Vorstand, der den Laden abgewirtschaftet hat, sich die Taschen vollmacht und ein Weselsky, der etwas für den Pöbel herausholen will. Wie viele ganz normale 0815 Arbeitnehmer, die ebenfalls ganz dringend eine starke Gewerkschaft benötigen würden, sich da auf die Seite der DB geschlagen haben, war beispiellos. Dazu eine Prise Flüchtlingsbashing und irgendwelche Berichte gegen faule Bürgergeld Empfänger und schon haben wir den toxischen Misch, dem man kaum noch entkommen kann.

Deshalb kann ich dir nur empfehlen, keinerlei Gedanken mehr daran zu verschwenden. Es wird kein Vermögen von oben nach unten wandern. Die nächste Regierung wird eher unten kürzen wollen. Den Fokus voll auf sich selbst legen und die beste Version aus sich selbst machen, ist die richtige Vorgehensweise. Ich bin da realistisch: Ich werde kein Multimillionär. Aber ich kann, wenn alles gut geht, mit 50 allen anderen den Mittelfinger zeigen und in Rente gehen. Das ist viel wichtiger als ein neuer Audi A7, der Geld verbrennt, statt es zu vermehren.

Da gebe ich dir recht. Ich bin einfach immer nur völlig baff, wenn es um dieses Thema geht, dass die deutsche Öffentlichkeit da so, wie in Trance, an den Zahlen vorbeilebt. Am ehesten fällt mir das immer am "Will Millionär sein/werden" auf. Der Millionär von heute ist ein völlig anderer, als der in den 90ern, ein viel "ärmerer". Habe jetzt letztens einen Bekannten getroffen, der hat eine ganz ansehnliche Führungspositionen bei einem Ami-Konzern in FFM. Knapp 300k macht er im Jahr und meinte dann, er wäre jetzt auch in der FDP aktiv vor Ort, weil Netzwerke und so und die würden ja was für ihn tun. "Ein Lumpensammler bist du, für den Raum FFM, bei dem Gehalt, aber kein FDP-Profiteur." habe ich dann eingewendet. :-)


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