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Über Demut und das Privileg Besitzer einer Dauerkarte zu sein (BVB)

Feanor, Trá Lí, Co. Ciarraí, Dienstag, 09.04.2024, 09:29 (vor 20 Tagen) @ Abseits

Wir haben 2007 in Wolfsburg das halbe Stadion vollgemacht.
Das war das letzte Auswärtsspiel vor dem Derby aller Derbies.
Es sollte unbedingt in dem Spiel der Klassenerhalt klar gemacht werden.

Von Dortmund sind drei Sonderzüge abgefahren. In einem habe ich gesessen.

Die Frage ob wir das auch hinbekommen, kann höchstens rhetorisch gemeint sein.


Dazwischen liegt aber mittlerweile fast eine ganze Generation. Wer damals jung und aktiv war (ich war Mitte 20), kannte die komplizierten Jahre zwischen Meisterschaft 2002, Fast-Insolvenz 2005 und Fastabstieg 2007. Allerdings gehören die auch heute zum "alten Eisen" und sind vielfach nicht mehr so aktiv bis gar nicht mehr dabei. Familie, Job, sonstiger Lebenswandel, etc. Kennt wahrscheinlich jeder von sich bzw aus dem Umfeld. Wer kurz danach erst anfing, ist mit den Klopp-Jahren und dem heutigen Anspruch aus Platz 1- 4, CL-Finale 2013, zig DFB-Pokalfinals, usw. groß geworden. Ob diese Generation das so mit macht oder das Interesse verliert, wenn es mal ein paar saure Jahre gibt und sie die Leidensfähigkeit haben, wenn es derart bergab geht, muss sie dann erst zeigen. Ich hoffe, dass du Recht hast und (ausgerechnet) Schalke hier ein gutes Beispiel ist. Da geht ja tatsächlich auch in Liga 2 immer noch fast die volle Kapelle an den Start und die hatten schließlich auch ihre bescheiden erfolgreichen, aber prägenden Jahre.

Es gibt auch ohne Schalke genügend Beispiele dafür, dass die Stadiongänger ihrem Verein treu bleiben. Die Bremer Brücke hat eine Kapazität von 15.741. Der Schnitt liegt aktuell bei 15.489. Lautern hat einen Schnitt von 43.597 Zuschauern und obwohl der HSV jedes Jahr nicht aufsteigt, liegt die Auslastung bei 98 %. Selbst Hertha hat mit 48.000 Zuschauern in der 2. Liga nur 3.000 weniger als in der 1. Liga.

Ja, natürlich. Da kannst du auch Essen, Aachen und zig Ostvereine hinzufügen. Wobei die jetzt alle nicht eine jüngere Historie haben, in der die aktuelle Fan-Generation derart verwöhnt wurde wie der BVB in den letzten 15 Jahren. Wer nach 2007 als Jugendlicher oder junger Erwachsener anfing, zum BVB zu gehen und heute noch dabei ist, kennt nur die Kirschen auf der Torte. Und selbst jemand wie ich bzw. mein Umfeld haben eine gewisse Gewöhnung an den "neuen" Status als Bayern II. Unsere größten Dramen sind verlorene Finals oder verspielte Meisterschaften. Warst du dagegen in der Zeit FCK-Fan oder Osnabrücker oder Hertharaner, dann hast du so eine extreme Hochzeit nie erlebt. Unsere Dramen sind für 99 % Luxusprobleme. Wenn die mal wieder aufsteigen und dann nach ein bis zwei Jahren wieder absteigen, ändert sich für den Anhang streng genommen nicht so wirklich viel. Meine Frage wäre also: Wird die derzeitige Fangeneration (junge und alte) beim BVB nach über zehn Jahren Höhenflug bei einem Abstieg auch so am Ball bleiben? Oder sind da (zu) viele dabei, die eigentlich eher den Erfolg hier (mittlerweile) ganz geil finden und alles darunter nicht mehr akzeptieren? Wenn man sieht wie schon die aktuelle Situation, in der es nach verlorener Meisterschaft und jahrelangem CL-Dauerplatz mal um Platz 4 oder 5 geht kontroverse Trainerdiskussionen auslöst und das gesamte Modell samt seit teils über einer Dekade handelnden Personal in Frage gestellt wird, frag ich mich selbst schon, wie viel manche dann ertragen, sollte es mal reale Probleme geben.


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