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Kann jemand seine Arbeit als Trainer einschätzen? (Fußball allgemein)

Will Kane, Saarbrücken, Freitag, 19.04.2024, 21:14 (vor 13 Tagen) @ Fred789

Tuchel hat sich doch selber ins Bein geschossen. Gefühlt die ganze Mannschaft ständig öffentlich nieder gemacht. Ist nur argumentativ blöd, wenn du dann mit einer Mannschaft, die angeblich zu wenig Qualität hat, das HF der CL erreichst. Und das Ganze noch mit einigen Ausfällen.

Tuchel hat mit dem kleinsten Kader der Bundesliga, der zudem unausgewogen ist, eine ausgesprochen gute Hinrunde geschafft. Und das, obwohl bereits früh in der Saison verletzungsbedingte Ausfälle Notbesetzungen wie Goretzka in der Innenverteidigung oder den Einsatz eines 19jährigen in der Bundesliga völlig unerfahrenen Pavlović erforderlich machten.

Schwach präsentierte sich die Mannschaft in der Hinrunde im Spiel gegen die Frankfurter Eintracht, wobei man allerdings eigentlich überlegen war. Nur führte eine slapstickartige Häufung individueller Fehler in kurzer Zeit und die Auslassung guter Chancen am Ende zu dieser Niederlage. Das frühe Ausscheiden im DFB-Pokal hingegen bei einen nominell deutlich schwächeren Gegner kann man Tuchel zumindest zum Teil ankreiden, da er Spieler wie Kane auch in der Schlussphase nicht eingesetzt hat. Allerdings sind seine beiden Vorgänger ebenfalls früh im DFB-Pokal ausgeschieden.

Zu Beginn der Rückrunde kam es dann zu einigen schwachen Leistungen und Niederlagen/Punktverlusten hintereinander, die auch mit den club- und mannschaftsinternen Auseinandersetzungen in Zusammenhang stehen. Auf Tuchels Kappe geht dabei die Niederlage in Leverkusen, wo er die übliche Formation Alonsos spiegeln wollte, dieser aber in Voraussicht dessen eine andere Formation wählte. Tuchel fand im Spiel darauf keine Antwort. Außerdem setzte er den gerade erst verpflichteten rechten Außenverteidiger Boey auf der für ihn ungewohnten linken Seite ein, was die Pillen ausnutzen konnten.

Damit war die Meisterschaft quasi vorentschieden und Tuchels Aus besiegelt. Letzteres wurde nicht nur zu diesem Zeitpunkt, sondern auch jetzt noch nicht von allen Clubverantwortlichen befürwortet. Mittlerweile hat sich nämlich auch in der Teppichetage an der Säbener die Erkenntnis durchgesetzt, dass Tuchel mit seiner Kaderanalyse richtig lag und man jahrelang kadermäßig auf die falschen Pferde gesetzt hat und das Kleinhalten des Kaders ein Fehler war.

Tuchel hat Fehler gemacht, keine Frage. Auch Fehler in der Kommunikation. Aber keine Fehler, die seine Demission gerechtfertigt hätten. Sein größter Fehler war, dass er überhaupt da war. So dürfte es zumindest Uli H. gesehen haben, der ihn immer wieder boykottierte und öffentlich im Regen stehen ließ.

Auch der aktuelle Bundestrainer hat bei der Nationalmannschaft in einem Teilbereich der Mannschaft die gleichen Probleme gesehen, die er bei Bayern nicht lösen konnte, wollte oder durfte.

Das Halbfinale der CL hat Tuchel im übrigen deshalb erreicht, weil er seine Mannschaft im Prinzip generell defensiv und spezifisch so eingestellt hatte, dass Arsenal nicht zu dem gewohnten Kombinationsspiel kam.


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