schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Watzke, Führungskräfte und Stallgeruch (BVB)

stfn84, Köln, Sonntag, 23.03.2025, 18:12 (vor 3 Tagen) @ Sascha

Wir sind uns natürlich einig, dass man bei Watzke klar erkennt welche Leistungen er vollbracht und welche Fehler er begangen hat. Ob er die (im Nachhinein schlechten) Entscheidungen nun immer selbst getroffen oder nur mit zu verantworten hat ist dabei auch für mich nachrangig.

Ich sehe es so, dass Aki Watzke nicht mehr den Drive hat zu gestalten sondern nur noch zu verwalten. Das ist zu wenig um Borussia Dortmund (wieder) an die Spitze zu führen.
Die Erfolge aber nur Klopp zuzuschreiben ist mir dann viel zu billig, auch weil er in Liverpool nicht nur aus Schutt und Asche ein Top-Team machte. Liverpool war auch vor seiner Zeit ein Gigant, der es vor ihm nicht mehr verstand zu performen. Zudem zeigt Slot ja gerade, dass es eben nicht nur Klopp als Erfolgsgarant ist.

Watzke ist dafür verantwortlich, dass man Zorc nicht zum Sportvorstand machte und man mit Sebastian Kehl den "einfachen" Weg ging, ohne es schon damals an Erfolge zu knüpfen. Im Sommer hat er dann endlich den Posten des Sport-Vorstands besetzt. Natürlich hätte man da anderes Personal hinsetzen können - hinsichtlich der Personalie Kehl vielleicht sogar müssen.

Die angesprochene Götze (Aki), Rode (Zorc), Schürrle (TT) Aktion war natürlich dämlich, hatte aber ja eine Vorgeschichte. In meinen Augen hat man es in den Jahren nach Klopp versäumt sich auf einen Plan zu verständigen und diesen gegen Widerstände durchzubringen.

Bei Ricken kann man das natürlich nur rudimentär einschätzen. In seiner vorherigen Funktion hat er jahrelang gute Arbeit gemacht - oder verantwortet. Als man dann einen Sportvorstand suchte und sich gegen Kehl - der sich offenbar selbst öffentlich ins Spiel brachte - entschied, hat man aus meiner Warte heraus nicht genügend Mut bewiesen und sich eben für den "einfachen" Weg mit Stallgeruch entschieden. Konsequent wäre gewesen, dass man in diesem Moment auch Sebastian Kehl entlässt, vor allem da man zusätzlich noch Mislintat installierte.
Diese Dreierkonstellation hat nicht funktioniert.

Kehl hat in meinen Augen nicht nur eine sehr dürftige Bilanz (Transfers, ausbleibende Bereinigung des Etats, etc.) sondern hat sich auch durch öffentliche Statements oft genug ins Bein geschossen. Wahlweise hat er seine Trainer bei Niederlagen im Regen stehen und alleine Interviews führen lassen, oder die Zielsetzung Top 15 ausgerufen, obwohl der BVB eben besser da steht/stand als er von ihm übernommen wurde. Kehl hat mir in all den Jahren Nichts gezeigt, weshalb ich der Auffassung wäre in ihm einen guten Sportdirektor zu haben.

In Summe könnten aus meiner Warte heraus dann eben alle drei weg. Ricken würde ich noch am ehesten eine weitere Chance geben, auch wenn seine Entscheidung zur Vertragsverlängerung Kehls (Verkündung auf der MV, Vollzugsetzung innerhalb der desaströsen Transferphase des Winters) nicht viel Hoffnung macht in Ricken einen Erneuerer mit Ambition zu haben.

3. Stallgeruch
Grundsätzlich bewerte ich es neutral, wenn Leute aus dem BVB-Kosmos innerhalb des BVB gebunden werden und Karriere machen. Warum auch nicht? Wichtig ist die Qualifikation. Warum sollte zum Beispiel ein Sportdirektor, der erfolgreich gearbeitet hat, nicht intern auf den Posten des GF Sport vorrücken?

Da sind wir Beide einer Meinung.
Man sollte aber womöglich auch mal das Umfeld des BVB einbeziehen.
Unabhängig davon, dass unsere Fanszene logischerweise heterogene Ansichten vertritt, hat man auf die geforderte und zwangsläufige Trennung von Sahin mit Tullberg eine Übergangslösung installiert, die von (weiten) Teilen der Fans positiv betrachtet wurde obwohl Tullberg wenig Qualifikationen mitbringt und nur aufgrund seiner Emotionalität und "BVB Vita" einem Fachmann wie Niko Kovac vorgezogen wurde.

Beim BVB aber, so mein Eindruck, spielt dabei aber eine andere Motivation eine Rolle. Selbst die gute Vermarktbarkeit der "BVB-Familie" ist da für mich nur ein gerne mitgenommener Nebeneffekt. Für mich geht es dabei vor allem um Machterhalt, Kontrolle und Abhängigkeit.

Für mich nicht.
Aus meiner Warte heraus geht es um den Weg des geringeren Widerstands.
Warum sollte ein Externer, von Watzke ins Amt gehievter Sportvorstand / Sportdirektor weniger abhängig von Watzke sein, als es ein interner Neuling ist?

Sammer, Kehl und Ricken haben schon zusammen gespielt, Sammer war kurzzeitig Trainer der beiden. Da ist es schon schwer, später Kompetenzstrukturen zu entwickeln, bei der es klare Hierachien gibt, die einen "starken Mann" ausbilden. Ricken und Kehl wissen auch, dass sie ihre Stellung Watzke zu verdanken haben, weil sie als "Neulinge" in ihren Job nie woanders einen Start auf diesem Niveau bekommen hätten. Ein Verein, der in einer der großen Ligen in Europa Titel gewinnen will und Stammgast in der CL ist. Die beiden konnten das nur bei ihrem BVB besetzen, die Alternative wäre ein "Hochdienen" gewesen.

Naja. Watzke geht im Herbst. Jeder der hier anfängt wäre von ihm ins Amt gehoben und damit "korrumpierbar" in Bezug auf Aki. Es ist eher Dein richtiges Argument mit der Qualifikation, der mich die Entscheidungen von Aki kritisch begleiten lässt.

Allerdings sehe ich nicht, dass Ricken und Kehl nun im Mai 2024 aus Sorge vor Don Aki zu blöd waren einen Kader zu formen.

Was mich an diesem Podcast und den Eindrücken Deiner Mitstreiter mal wieder nervte ist, dass man eine Meinung hinrotzt ohne dies fachlich darzulegen und einseitig negativ ggü. Aki zu argumentieren. Der Untergang des Abendlandes steht bevor, weil Aki Watzke den BVB kleinregiert. Man guckt zwar Spiele nicht immer komplett, weiß aber trotzdem woran es liegt. Das ist mir ehrlicherweise zu unsachlich. Dabei gibt es ja offenkundige Kritikpunkte.

Letztendlich geht es für mich dabei um eine Struktur, in der Watzke die uneingeschränkte Führungsperson ist, der sich alle bereitwillig unterordnen und möglichst wenig Widerspruch leisten. Und eine Struktur, die kein anderes Alphatier zulässt, als den "Silberrücken". Deshalb auch die Skepsis, was einen tatsächlichen Wechsel zum Herbst angeht.

Kann man natürlich so sehen.
Was ich in diesem Kontext aber nicht verstehe ist, dass man den Chef von Aki Watzke oder Cramer und Treß nicht auch mal öffentlich in Kritik miteinschließt. So zu tun als wäre der BVB in Gänze von Aki in Geiselhaft genommen worden ist zumindest aus meiner Sicht ziemlich billig. Dabei möchte ich aber betonen, dass ich Deine Position dahingehend gar nicht im Detail kenne sondern mich vor allem an der oftmals in diesem Forum / in sg-Berichten dokumentierten Einschätzung zu Watzke störe.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1410532 Einträge in 15192 Threads, 14225 registrierte Benutzer Forumszeit: 26.03.2025, 22:44
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln
[x]
[*]