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TAZ: Er war nicht nur Stürmer (BVB)

tim86, Hamburg, Donnerstag, 22.05.2025, 16:54 (vor 211 Tagen) @ Ulrich

Ich glaube übrigens nicht, dass Lenz ein Einzelfall ist. Erfolgreiche Sportler galten damals als "Aushängeschilder" des Regimes, mit denen man sich gerne schmückte. Und auch die Spieler profitierten vom System, wenn sie "mit spielen".

Und nicht nur Sportler, auch ein Max Planck hat sich mit den Nazis arrangiert. Schon lange vor der Machtergreifung verweigerte er als prominentester deutscher Physiker seiner Zeit aus Gründen der politischen Neutralität die Verteidigung jüdischer Kollegen. Nach der Machtergreifung brachte er als Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft diese auf Linie. Trotz persönlicher Freundschaften zu jüdischen Wissenschaftlern und Bitten anderer renommierter Forscher weigerte er sich, ein gutes Wort für sie einzulegen.

Gedankt haben es ihm die Nazis natürlich nicht. Einige Jahre nach der Machtergreifung wurde er demontiert und öffentlich als Vertreter der als „jüdisch“ angesehenen theoretischen Physik angegriffen.

Kurz nach dem Krieg wurde die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft unter der Leitung von Otto Hahn neu gegründet und in Max-Planck-Gesellschaft umbenannt. Die größte, hauptsächlich durch den Staat finanzierte Forschungsgesellschaft Deutschlands ist also nach einem NS-Mitläufer benannt, wenn auch einen der es sicherlich nicht aus überzeugung war.


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