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Tuchels Aussage in der PK... (BVB)

klaus08, Pforzheim, Sonntag, 12.02.2017, 13:09 (vor 2653 Tagen) @ FullHD

...ist absolut zutreffend: diese Mannschaft ist offenbar nicht bereit, gegen vermeintlich kleine Gegner ebenso konzentriert und gallig zu Werke zu gehen, wie gegen die "Großen". Defensive Stabilität hin oder her - das ist in erster Linie auch ein Mentalitätsproblem, zumal es ja im Vergleich zum letzten Spiel kaum Wechsel gab. Ich sehe da auch, dass möglicherweise die derzeitigen Typen im Kader das Problem verschärfen: Spieler wie Reus, Aubameyang, Schmelzer oder Castro, die ab dieser Saison aufgrund der Neuformierung des Kaders defacto eine Führungsrolle übernehmen müssen, sind nur bedingt dazu geeignet, in Spielen wie gestern die nötige Mentalität aus den Mitspielern herauszukitzeln. Es ist letztlich so, wie Tuchel sagt: im Leistungssport muss man immer ans Limit gehen, nicht nur gegen die Großen. Das war übrigens auch stets Klopps Mantra.


Welche Aufgaben (und damit Verantwortungen) hat Deiner Meinung nach der Trainer?

Ich habe mir die PK zweimal angesehen. Mir fiel auf:

- Tuchel hat wortreich erklärt, dass er schon alles vorher geahnt habe und sich "bestätigt fühle".

- Tuchel appelliert an Fans, Presse und insbesondere Vorgesetzte, einfach zu akzeptieren, dass die Mannschaft quasi per Naturgesetz,"einfach so sei", also großen Leistungsschwankungen unterworfen sei und insbesondere gegen "kleine Mannschaften" weit unter "ihrem Limit spiele".
Aus dem Mund des Trainers zu hören, man solle, ja müsse das einfach mal so akzeptieren, befremdet mich.

- Tuchel fährt dem Journalisten, der fragte, ob es im nachhinein richtig gewesen sei, mit Mor und Burnic zwei unerfahrene Kräfte in die Startelf zu berufen, mit der Suggestion übers Maul, der Journalist wolle die Beiden für die Niederlage persönlich "schuldig machen". Derart kommt es gar nicht erst zur entscheidenden Frage, warum Tuchel nicht wie in der 2.HZ gegen Berlin Durm DEFENSIV und nicht OFFENSIV auf links hat spielen lassen. In meinen Augen unverändert ein fetter Fehler. Tuchel behauptete dann auch noch kontrafaktisch, er habe die Mannschaft mit zwei Ausnahmen so wie in der 2. HZ gegen Berlin spielen lassen.

- Tuchel war nicht in der Lage zu vermitteln, dass es einen Plan gibt, eine Strategie, die über das "von Spiel zu Spiel" und totalem Fatalismus hinausreicht.


Ich habe gerade hier Tuchel lange Zeit verteidigt, aber langsam kommen mir Zweifel. Dass Zorc und Watzke in meinen Augen zeitgleich mit Tuchel "schwächeln", macht die Sache nicht gerade besser. Sportlich ist noch nichts entscheidendes verloren (außer die von Anfang an utopischen Meisterschaft), aber alle rennen rum, als würde nächste Woche der Laden zugemacht. Was ist da los?


Ich glaube ja, dass sich Tuchel damit einfach gegen die Aussagen von Watzke wehren möchte. In der Winterpause plaudert Watzke einfach unnötigerweise mal so drauf los, dass der Umbruch ja jetzt nach einem halben Jahr beendet sein muss.
Heisst übersetzt, dass Tuchel mit dem Team ja jetzt mal konstant abgehen muss, läuft so aber nicht. Zumal Tuchel ja offensichtlich nicht seine Wunschspieler bekam, mit denen er wieder eine feste Achse an Leistungsträgern hätte bauen wollen. (Toprak, Dahoud, Malli, Bellarabi). Stattdessen hat man ihm Talente hingestellt, wo Niemand wissen konnte wie und ob sie in der Bundesliga fnktionieren und als "feste Größen" hat man ihm Bankspieler von großen Vereinen geholt (Bartra, Rode), wo auch nicht klar war, wie und ob die uns konstant helfen können, sowie in Götze und Schürrle mehr oder weniger Pflegefälle, von denen man auch nur als absoluter Naivling oder realitätsfremder Opptimist die ganz große Leistungsexplosion bei uns erwarten durfte. Wo also soll Tuchel ein funktionierendes Grundgerüst herzaubern?
MMn sind solche Aussagen ganz klar darauf bezogen, dass Tuchel 1) nicht die Spieler bekam, die er wollte und 2) sich bei diesem Umbruch völlig alleine gelassen fühlt.
Beides darf sich auch gerne unsere Führung mal zu Herzen nehmen


Ich sehe durchaus auch eine Mitverantwortung von Watzke und Zorc dafür, dass sich derzeit die Mannschaft etwas orientierungslos zwischen Jubel und Zähneknirschen verläuft.

Natürlich lässt die Transferpolitik den Gedanken an "Masse statt Klasse" und "nun mach mal was drauß" aufkommen. Aber den Schürrle wollte definitiv Tuchel haben. Inwieweit Götze und Rode Tuchel wider Willen vorgesetzt wurden, weiß ich nicht. Kagawa ist eine Rückholaltlast aus der Klopp-Ära. Sahin besetzt auch einen Kaderplatz (mit nicht zuwenig Gehalt), ohne dass man berechtigte Hoffnung haben kann, dass er uns sportlich irgendwann noch mal weiterhilft. Ginters Wechsel scheiterte offenbar an Zorc´s Votum. Wäre Ginter gewechselt, hätte man das Geld für einen Toprac-Wechsel 2016/17 gehabt. Dass Schmelle verletzungsanfällig ist und wir mit Sokratis nur einen überdurchschnittlichen IV haben, war auch vor dieser Saison schon klar.

Ich denke, der Verlust der Dreierbande im Sommer wäre für Tuchel auch eine Chance gewesen, eine Mannschaft nach seinen personellen Vorstellungen neu zu formen. Aber bei jeder Widrigkeit sitzt er den Kopf wiegend mit eingezogenen Schultern hinter dem Mikro der Pressekonferenz.

Und mittlerweile bin ich mir auch nicht mehr so sicher, welche seiner Aussagen seiner Überzeugung und den Fakten entspricht und welche nur der Ablenkung eigener Verantwortlichkeit dient.

Der BVB gibt derzeit vor allem "stilistisch" kein gutes Bild ab.


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