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Gespräch mit Professor Hendrik Berth über das Wesen der Sachsen (Sonstiges)

Ulrich, Sonntag, 16.10.2016, 20:02 (vor 2894 Tagen) @ Kulibi77

Ich wollte nur mal erwähnen: Trotz allem sind Dresden oder Leipzig sehr lebenswerte Städte. Nicht nur der Unterschied Stadt - Land/Provinz ist riesig, auch in den Städten gibt es Parallelwelten. In den Großstädten gibt es Ghettos voller "white trash", meist die alten Plattenbauviertel, die man als dunkelhäutige Person nicht oder nur sehr zügig nach Einbruch der Dunkelheit durchqueren sollte. Und es gibt Viertel da bekommst du auf die Schnauze wenn du zur WM ein Deutschlandtrikot an hast.

Leipzig auf jeden Fall. Ein alter Leipziger hat mir mal in den Neunzigern erzählt dass die Stadt auch zu DDR-Zeiten wegen der Messe und des internationalen Publikums aus Ost und West sehr weltoffen war. In Dresden sah das das wohl anders aus. Deutlich weniger internationale Kontakte, dazu Sitz der SED-Bezirksverwaltung, nicht einmal Westfernsehen war empfangbar. Dazu kam dass man sich seit den DDR-Zeiten in die Opfer-Pose geworfen hat. Schon die Nazis hatten aus Propaganda-Gründen die Zahl der Toten nach den Luftangriffen um den Faktor zehn aufgeblasen, und die DDR hat das ganze dann obwohl die Luftangriffe die Reaktion auf massive Forderungen der UDSSR waren, den Verkehrsknotenpunkt Dresden über den der Nachschub für die Ostfront zu einem großen Teil lief zu zerstören zur "antiimperialistischen" Propaganda verwendet.

Auch wenn die Pegida-Anhänger zum weitaus größten Teil nicht aus Dresden selbst, sondern aus dem Umland kommen ist die Stimmung nach dem was ich von Bekannten gehört habe in Dresden anders als in Leipzig. Die Gruppe derjenigen die im Stillen mit dem Führer-Imitatoren-Imitator sympathisieren ist durchaus relevant, und der größte Teil der sonstigen Bevölkerung lebt nach dem Motto "Geht mich nichts an".


Ich fand es sehr spannend dort zu leben und hatte eine hohe Lebensqualität.

Leipzig unbestritten, Dresden wohl eher wenn man einen relevanten Teil der Bevölkerung ausblendet.

Ein großes Problem der Sachsen im allgemeinen und der Dresdner im speziellen ist dass man sich für den Nabel der Welt hält. Kurt Biedenkopf hat einmal unter großem Beifall aus der Bevölkerung gesagt "Die sächsische Bevölkerung hat sich als völlig immun erwiesen gegenüber den rechtsradikalen Versuchungen." Tatsächlich aber ist ein deutlich größerer Teil der Bevölkerung als in den meisten anderen Bundesländern sehr anfällig für rechtsextremes Gedankengut, und vom Rest schauen viel zu viele weg.


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