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Erfolgsfan, Dienstag, 25.04.2017, 10:17 (vor 2529 Tagen) @ Hatebreed
bearbeitet von Erfolgsfan, Dienstag, 25.04.2017, 10:26

Das System der strikten Trennung von Förder- und Regelschule führt dazu, dass der Lebensweg von Kindern in sonderpädagogischer Beschulung in der Regel vorgezeichnet ist: Von der Förderschule gehts in die Werkstatt für behinderte Menschen.


Das stimmt so nicht.


In der Regel landen also Schüler von Förderschulen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt?


Nein, genausowenig wie sie nicht Alle in der WfbM landen.

Du musst da differenzieren: Es gab 2014 140.000 Förderschüler in NRW, verteilt auf 8 Förderschwerpunkte: Sehen, Hören&Kommunikation, Srpache, Lernen, Emotionale und soziale Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung, geistige Entwicklung.

Die von dir genannten 140.000 Förderschüler sind aber nicht alle auf Förderschulen. ;-)

Lt. Statistik 2015/2016 gab es 133.581 Schüler mit Förderbedarf, davon etwa 80.000 Schüler auf Förderschulen, der Rest auf freien Waldorfschulen und allgemeinen Schulen.

Die Schüler mit den Schwerpunkten Lernen und EsE machen rund 46% auf Förderschulen und etwa 70% auf den allgemeinen Schulen aus. Letztendlich werden von diesem Förderschwerpunkt etwa gleich viele Schüler an allgemeinen wie auf Förderschulen unterrichtet.

Die letzten beiden Förderschwerpunkte machen ungefähr 30.000 Menschen aus (21%), deren Perspektive ist sehr sicher die WfbM. Das wird sich auch nicht ändern, solange Firmen sich durch Aufträge an die WfbM oder der Ausgleichsabgabe herauskaufen können - statt solche Menschen zu beschäftigen (z.B. Ikea - Stichwort "Schrauben sortieren").

Wenn ich an eine Werkstatt denke, in der ein kostspieliger CNC-Automat steht, hat das relativ wenig mit Wettbewerbsneutralität zu tun. Das sind Arbeiten, die auch in Unternehmen erledigt werden und auch von den Werkstattbeschäftigten ausgeübt werden (können).

Ich sehe das Werkstattsystem sehr kritisch, da eben durch die genannten Aufträge einerseits die Bereitschaft der Direkteinstellung in den Betrieben sinkt und andererseits erst dadurch die Mischkalkulation der Werkstätten wunderbar aufgeht (leistungsfähige Mitarbeiter finanzieren unterm Strich den Bereich für mehrfach schwerstbehinderte Beschäftigte).

Es gibt genügend Instrumentarien (Minderleistungsausgleiche, Budget für Arbeit, etc), die eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt ermöglichen könnten.

Ich unterrichte Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen und EsE (75.000 - 58%), von denen geht Keiner (zumindestens bei uns) in die WfbM, sondern da strebe ich zunächst immer den ersten Arbeitsmarkt an. Das klappt eigentlich relativ gut (wenn das auch das Ziel der Schüler ist). Es gibt da natürlich auch vom Arbeitsamt bezahlte Ausbildungen, abgespeckte Ausbildungen ("Werker") im Reha Status oder außerbetriebliche Ausbildungen. Einige landen natürlich auch in Vorbereitungsmaßnahmen. Insgesamt bin ich aber aktuell zufrieden.

Welchen Abschluss erzielen deine Schüler in der Regel?


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