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Was tun mit dem Ruhrgebiet? Wie geht es weiter? (Sonstiges)

Lattenknaller, Madrid, Montag, 15.05.2017, 14:38 (vor 2510 Tagen) @ FourrierTrans

Na, wenn Du die Gegend kennst:
Schaffe, Schaffe, Häuslebaue. Klingt immer lustig, das ist aber auch eine Frage der Mentalität. Als BaWü durchstartete gab es dort und gibt es immer noch eine sehr bürgerliche und anpackende Mentalität. Das hat erst einmal nichts mit Fleiß zu tun. Fleissig waren die im Pott auch. Ich kenne auch beide Sozialstrukturen. Der eine ist aber immer so ein bißchen Unternehmer, der andere doch eher Arbeiter. Und der Mittelstand ist in BaWü King.
Und dann kommt dazu, dass in den ländlichen Regionen es keine gefestigte Struktur gab. Und der örtliche Unternehmer quasi alles machen konnte. Eine neue Werkshalle, kein Problem, die Stadt kauft den Acker und verkauft ihn günstig. Das ganze zieht sich durch bis in die eminent wichtigen Themen Steuern und Arbeitsrecht. In dieser Sozialstruktur ziehen da alle an einem Strang.
Im Ruhrgebiet war das eben anders. Festgewachsene Strukturen, viel Bürokratie auf Großunternehmen und Gewerkschaften ausgerichtet und das sozialromantisch verklärte Berg- und Stahlarbeitertum. Dazu noch geförderte alte Industrien. Wenn ich versuche einigerßmaßen erfolgreiche Mittelständler in NRW zu finden, finde ich die eher im Sauerland, Münster oder Rheinland.
Im Ruhrgebiet ist vieles zu festzementiert. Und wenn man da jetzt eine Gründerwelle starten will, muss man eine unternehmerische Mentalität schaffen. Meiner Ansicht nach müsste man dazu viel Bürokratie einstampfen und auch viel zu strikte Regelungen im Arbeitsrecht kassieren. So etwas lässt sich eben nicht verordnen und planen.


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