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Die Diskussion um Kosten und Größe ist ziemlich albern (Sonstiges)

Kulibi77, Dienstag, 24.10.2017, 16:39 (vor 2375 Tagen) @ Knüppler17
bearbeitet von Kulibi77, Dienstag, 24.10.2017, 16:45

Über so wenig Personal lacht man sich in anderen Demokratien kaputt. Nehmen wir die USA: Im Jahr 2000 hatte der Kongress etwa 24.000 Mitarbeiter, die größtenteils erheblich besser bezahlt wurden als es im Bundestag vorgesehen ist. Bei Abgeordneten des US-Repräsentantenhauses lag das Limit bei 18 Vollzeit- und 4 Teilzeitkräften (durchschnittlich beschäftigt: 14 Mitarbeiter), jeder US-Senator beschäftigte durchschnittlich 34 Mitarbeiter (nachzulesen hier). Jeder Journalist oder sogenannte "Experte", der dieser Tage vom zweitgrößten Parlament der Welt nach China faselt, sollte vielleicht ein ordentliches Buch lesen und daran denken, wer die Arbeit eigentlich erledigt. Und Bürger sollten vielleicht die eigene Bigotterie einmal hinterfragen - immer mehr zu erwarten, gleichzeitig aber nicht das entsprechende Budget zur Verfügung stellen wollen, zeugt schon von einer großen Verlogenheit.

Warum greift wikipedia eigentlich auf Informationen aus dem Jahr 2000 zurück, wenn es alle aktuellen Daten frei verfügbar gibt?

Dem Deutschen Abgeordneten stehen ca. 320.000 Euro + Büro p.a. für Reisen, Personal und andere Aufwendungen zur Verfügung. Davon 250.000 zweckgebunden für Personal. Dem US-Abgeordneten stehen 1,2 - 1,4 Millionen US-Dollar (je nach Herkunft) zur Verfügung. Aus diesem Budget heraus dürfen maximal 18 Vollzeit- und 4 Teilzeitstellen bezahlt werden. Es ist nicht so dass man 5 fürstlich entlohnte Vollzeitmitarbeiter haben kann und sich dann noch 13 andere dazu holen kann. Das Budget ist begrenzt! Die US-Abgeordneten können das Budget nach belieben einsetzen. Also für Personal oder auch nicht. Im Durschnitt wird 75% des Budgets für Mitarbeiter ausgegeben. Trotzdem sind die Gehälter im Kongress so legendär schlecht, dass über 50% der Angestellten von Kongressmitgliedern nicht länger als ein Jahr angestellt bleiben und dann in die freie Wirtschaft wechseln. Denn mehr Geld für Personal setzt sich meistens nicht in mehr Geld für Spitzenleute sondern in mehr Spitzenleute für wenig Geld um. Es gibt zwar einzelne Angestellte die deutlich über 100.000 verdienen, aber die meisten Toppositionen bei Abgeordneten (Chief of Staff, Communications Director, Personal Assistant) müssen mit deutlich weniger oder einem ähnlichen Gehalt wie der deutsche Büroleiter leben.

Einige US-Abgeordnete nutzen ihr Budget auch deutlich weniger für Personal und mieten lieber sehr teure Büroräume bei der Firma ihrer Ehefrau. Das ist der Preis der Freiheit.


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