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Eine Frage der Philosophie (BVB)

jari123, Dortmund, Sonntag, 05.11.2017, 10:24 (vor 2562 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Moin,

der Morgen nach dem "Super-Gipfel"... seit gestern Abend hunderte von Dingen im Kopf gehabt, mit verschiedensten Menschen über Situation, Gründe und die mögliche weitere Entwicklung der Borussia gesprochen. Eins kann man jedenfalls nach elf Spieltagen in dieser Saison feststellen: Es hat vieles mit Philosophie zu tun. Einerseits mit der Philosophie und dem Spielstil des Trainers (schon oft diskutiert), andererseits mit der Philosophie der Personalpolitik bei Borussia Dortmund.

Denken wir mal zurück an das auch gestern viel zitierte DFB-Pokalfinale von 2012... man war das eine geile Truppe! Schon Stunden vor dem Anpfiff dem Spiel entgegengefiebert in dem Wissen, dass wir quasi zum ersten Mal Favorit sein werden in einem direkten Duell mit den Bayern. Dann die Aufstellung gesehen und gedacht: "Meine Fresse, wir sind tatsächlich auf 8-9 Positionen definitiv besser besetzt als die. Da gibt es keinen von, den ich momentan eintauschen würde oder gerne hier spielen sehen würde." An Kagawa, Götze, Lewandowski, Gündogan, Hummels, Subotic, Piszczek und Sahin (im Jahr davor) in Hochform kam zu dem Zeitpunkt halt nix ran. Das war erhaben.

Jetzt fünf Jahre später... die einzigen beiden die nach wie vor in Topform sind stehen auf der anderen Seite. Ansonsten alle weg oder seit ihrer Rückkehr ein Schatten ihrer selbst. Ich erwische mich bei dem Blick auf die Aufstellungen und denke mir: "Verdammt, die sind selbst ohne Vidal, Neuer und Müller noch immer auf allen elf Positionen besser besetzt als wir. :-("

Klar, Bayern kann und sollte vielleicht auch nicht der Maßstab sein. Wenn man da überhaupt auf ein paar Positionen vermeintlich besser besetzt ist, dann hat man schon richtig geile Kicker im Kader. Aber insgesamt fällt schon auf, dass wir in den letzten 3 Jahren Kadermäßig kontinuierlich schwächer geworden sind.

Konnten Anfangs Abgänge z.B. von Sahin, Lewandowski und Götze noch durch Zugänge wie Gündogan, Aubameyang und Mkhitaryan ansatzweise (leider jeder mit Anlaufschwierigkeiten) kompensiert werden, werden inzwischen seit geraumer Zeit nur noch "2B-Lösungen" geholt. Missverständnisse wie Immobile, Kampl, Park, Mor oder Januzaj. Spieler die bei uns nie an zuvor gezeigte Leistungen anknüpfen können wie Rode, Schürrle, Castro, Toprak. Dazu dann noch passable Leute für die Kaderbreite wie Ginter, Bartra, Philipp, Yarmolenko, Bürki... aber der letzte Transfer, der uns auch wirklich in der Spitze und somit qualitativ verstärkt hat und nicht nur "Ersatz mit Potenzial" war, war 2012 Marco Reus.

Seitdem holt man eigentlich nur noch Spieler, die irgendwann mal gut werden KÖNNTEN. Hier muss man natürlich schon Dembélé und Pulisic, vielleicht auch noch Guerreiro hervorheben, die sich tatsächlich entsprechend entwickelt haben. Aber auf Dauer geht der Median der Spielerstärke immer weiter nach unten. Und das macht sich halt nun bemerkbar.

Dass man dann dazu auch noch nicht die Trainer bekommt, die man gerne hätte und nun den zweiten in Folge mit einer sehr eigenen Art im Amt hat - geschenkt. Macht es aber im Zweifel auch nicht besser.

Ist dieser Weg der falsche? -> Keine Ahnung. Wirtschaftlich wohl nicht.
Sportlich und mal aus komplett egoistischer Sicht des Fans, der ins Stadion geht um geilen und nach Möglichkeit auch erfolgreichen Fußball zu sehen, wäre es auf jeden Fall mal schön, irgendwan auch mal wieder einen Kracher zu holen um den Kader ohne Risiko und Wartezeit stärker zu machen.


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