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Neven Sobotic -einer der raren Mentalitätsspieler des BVB (BVB)

Ravenga, In der Ruhr liegt die Kraft, Donnerstag, 09.11.2017, 00:35 (vor 2332 Tagen) @ Taifun
bearbeitet von Ravenga, Donnerstag, 09.11.2017, 00:41

Ganz ehrlich: Ein halbes Jahr später, einen Pokalerfolg später, da ist der Anschlag keine gute Entschuldigung. Da ist keiner aus der Mannschaft gestorben, noch liegt aktuell jemand noch in Lebensgefahr, im Koma oder sonstwas.

Von mir wird nach Schicksalsschlägen auch nach einem halben Jahr wieder normale Leistung erwartet.

a) sagt niemand, der Anschlag wäre die Entschuldigung für die momentane sportliche Talfahrt.

b) warst du sehr wahrscheinlich noch kein Opfer eines Bombenattentats. Das ist etwas anderes als ein "Schicksschlag", z.B. wenn ein Elternteil stirbt.

c) nichtsdestotrotz: ein solcher Schicksalsschlag, nämlich der Tod seiner Tochter, war ein Hauptgrund, warum sich die ohnehin angeschlagene psychische Verfassung von Robert Enke verschlechtert hat und er sich 3 Jahre danach umbrachte.*

d) ein Freund von mir hatte einen Motorradunfall, der für ihn zwar vergleichsweise glimpflich ablief, aber in dessen Folge er jahrelang unter Panikattacken litt, weil bei ihm immer wieder dieses Gefühl des Fallens während des Unfalls hoch kam. Das hat ihn massiv beeinträchtigt und ging nur durch jahrelange therapeutische Behandlung wieder weg. So schlimm muss es bei den Spielern ja noch nicht mal sein, aber das Unterbewusstsein speichert solch ein krasses Erlebnis einfach ab. Auf manche hat das erstmal kaum Einfluss, manche reagieren da etwas sensibler und das Unterbewusstsein beeinträchtigt dann beim ein oder anderen etwas den Fokus. Das soll und kann nicht die alleinige Entschuldigung sein für die momentane sportliche Leistung sein, nichts anderes schreibt Phil ja, aber so etwas wird nicht einfach durch sportlichen Erfolg (Pokalsieg) aus dem Kopf gelöscht. Hätte da mehr Empathie erwartet als "wenn ein Verwandter von mir stirbt, muss ich auch wieder arbeiten".

* ich möchte den Tod von Robert Enke nicht dazu nutzen, Kritik an Team und Trainer abzuwürgen, sondern bezüglich der Aussage, ein traumatisches bzw. erschütterndes Erlebnis müsste nach 6 Monaten raus aus den Köpfen sein. Das ist falsch, so etwas kann einen Menschen, der vielleicht schon vorher mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte, noch mehr belasten. Viel mehr geht es vor diesem Hintergrund um den rauen Ton, der zurzeit gegenüber der Mannschaft hier im Forum herrscht, nicht um berechtigte und notwendige Kritik an sich. Und, dass man das vielleicht als Faktor bei der Betrachtung der Leistung im Hinterkopf behält.


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