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Wenn man ein Spieler kaufen möchte (BVB)

Phil, Mittwoch, 24.01.2018, 12:44 (vor 2286 Tagen) @ Trainingskiebitz

Vermischten ist wertend, es geht um Zusammenhänge.

Vermischt ist natürlich wertend, aber es ist ein Fakt. Du vermischst völlig verschiedene Ansätze von Fußballkonzernen miteinander. Und die Ansätze der Eigentümer.

Dann sagst du: Neymar lohnt sich. In welchem Kontext? Finanziell sicherlich nicht. Und darum ging es ja.

Dass ein Unrechtssystem, in der arabischen Welt zunehmend isoliert und als Terrorfinanzier gebrandmarkt, sich darüber reinwaschen will, ja, da hast du Recht, kann sich jedenfalls kurzfristig in der öffentlichen europäischen Wahrnehmung da etwas ändern. Wobei es mir so erscheint, dass PSG eher kritisch begleitet wird und die Rolle Katars dadurch kaum anders wahrgenommen wurde.

Und natürlich muss man den Club und dessen Wirtschaftlichkeit für sich sehen, die bei Paris und City meines Wissens nach nicht gegeben ist. Dazu kommen aber wirtschaftliche Aspekte - zu denen eben auch ein positives Image zählt - für die dahinter stehenden Investoren. Und ja, das ist alles schwer wirtschaftlich messbar, aber die Annahme, dass da dümmliche Scheichs sitzen, die Milliarden verpulvern ohne Sinn und Verstand für ein Hobby ist dann doch sehr plump.

Das ist nicht plump. Und das Hobby war eher auf Herrn Abramowitsch bezogen. Wobei der damit ja auch ein Ziel verfolgte: Er wollte britische Staatsbürger werden, was soweit ich es weiß aber bis heute nicht gelungen ist. Und klar, er kann damit Geld waschen und sich einfach von seinem Gauner-Oligarchen-Image loslösen.

Die Scheichs? Die verfolgen damit politische Ziele und ja, dafür geben sie viel Geld aus. Weil sie es haben und weil ihnen die paar Milliarden überhaupt nicht weh tun.

Sicherlich wollte man in Katar von politischen Problemen ablenken, wiederum eine Frage des Images. Und wenn ich mir überlege, ob ich mit Turkish airlines über Istanbul auf die Malediven oder Südostasien fliege oder nicht mit Qatar/Emirates spielt auch das Image eine Rolle - und das ist bei den Türken momentan nun wirklich sehr beschädigt, im Gegensatz zu den arabischen Fluggesellschaften.

Ich glaube das konstruierst du dir nun so, aber gut, ich kann das auch nicht widerlegen. Keine Ahnung wie die Fluggastzahlen bei Emirates je vom Image Katars betroffen waren oder nicht. Oder nun bei Turkish Airlines.


So oder so sind es aber halt zwei völlig verschiedene Ansätze: Während der BVB (als Beispiel) mit seinem Betrieb Geld verdienen will (und dafür auch Investoren hat), um eben den Betrieb zu finanzieren und sportlichen Erfolg zu haben, geht es bei Manchester City oder Paris SG erst einmal um etwas ganz anders. Geld verdienen brauchen sie nicht, denn das haben sie eh grenzenlos (für den Fußballkosmos). Dass sie mit den Erfolgen etwas erreichen wollen, ist der Grund für das herbeikaufen dieser. In dem Fall geht es aber eben nur darum, sich politisch damit zu betätigen oder aber z.B. von anderem abzulenken. Das sind umgekehrte Zielsetzungen und von daher auch völlig anders in der Praxis.

Zu diesen kurzfristigen Effekten für die Investoren selbst kommt dann hinzu, dass es eine Wette auf das Wachsen des Fussballmarktes ist. Manchester United „investiert“ ähnlich wie City, ohne dass dort Geld verpulvert werden soll für ein Hobby, sondern weil man mit sportlichem Erfolg diese Ausgaben wieder reinholen kann.

Manchester United hat die Größe und Power, um dieses Geld zu erwirtschaften und auch um entsprechende Investoren zu haben, die damit Geld verdienen. Manchester City und Paris SG hatten diese Größe nicht. Paris ein wenig, City in keinster Weise mehr.

Insofern passt auch das nicht zusammen. Manchester United hat einfach die Mittel aus seinem Betrieb und durch seine Investoren. Aber die achten sehr genau darauf, dass das ganze sich auch rechnet und man sogar Gewinne erzielt.

Warum da für City oder PSG langfristig was anderes gelten soll, sehe ich dann nicht: Wer zu den Top8 Europas gehört und regelmäßig die CL gewinnt oder gewinnen kann, wird langfristig wirtschaftlich sein.

Manchester City oder Paris SG werden mit den Methoden erst in vielen Jahrzehnten wirtschaftliche agieren. Aber der Punkt bleibt: Die Eigentümer aktuell wollen und brauchen das gar nicht, um weiter Erfolg zu haben. Sie haben genug Geld und sind auch bereit dieses immer wieder hineinzugeben. Schlicht, weil sie damit andere Ziele verfolgen, als Geld zu verdienen.

MFG
Phil


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