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[Umwelt] A40 wird autofreie Zone (Sonstiges)

Klopfer ⌂, Dortmund, Samstag, 17.11.2018, 00:24 (vor 2598 Tagen) @ tim86

Also ist es besser im sinne einer Diktatur zu handeln und einfach bestehende Gesetze die ein nicht passen zu ignorieren?
Die Gerichte können doch nicht anders als nach den bestehenden Gesetzen zu handeln.

Natürlich könnten die Gerichte alternativ handeln, indem sie mit ihren Urteilen die Folgen vernünftig abwägen und sich mal mit der Verhältnismäßigkeit etwas besser auseinander setzen würden. Und wenn sie das selbst nicht können, wovon ich bei einem Verwaltungsrichter am Verwaltungsgericht Gelsenkirchen mal ausgehe, dann muss man sich am Gericht eben mit aussagekräften Gutachten zu volkswirtschaftlichen Schäden derartiger Enstscheidungen beschäftigen.

Im Mittelpunkt einer Demokratie sollte immer die Freiheit und Unversehrtheit der Menschen stehen. Allerdings muss man auch sehen, dass das Leben immer mit gesundheitlichen Gefahren einher geht. Wir können praktisch nichts machen, was kein Risiko darstellt, krank oder verletzt zu werden.

Deshalb immer die Frage: Ab wann muss ich etwas verbieten ?
Nur ein paar willkürliche Beispiele über die bereits intensiv diskutiert wurde:
Fußball verbieten, weil der Lärm die Menschen krank macht ?
Hochspannungsleitungen verbieten, wegen der Magnetfelder ?
Alkohol, Zigaretten verbieten ?
Laserdrucker verbieten, wegen Ozon ?
Hohe Geschwindigkeiten auf Autobahnen verbieten ?
Röntgengeräte wg. Radioaktivität verbieten ?

Erstaunlicherweise wurde über diese NOx-Werte bei uns überhaupt nie diskutiert, sie wurden einfach von der EU beschlossen und wir mussten sie üebernehmen.

Klar ist, wenn es starke Auswirkungen auf unseren Wohlstand und unsere Gesellschaft insgesamt hat, dann muss ich mit Verboten bei andereseits relativ geringen Risiken, weitaus vorsichtiger umgehen.
Und ja, ich rede nicht drumherum, die Gruppe, die erhöhten Risiken durch erhöhte NOx - Belastungswerte unausweichlich ausgesetzt ist, halte ich unter diesen Umständen für sehr klein.

Und ob diese Grenzwerte irrational niedrig sind(irrational hohe Grenzwerte würden Fahrverbote unwahrscheinlicher machen) müsste erstmals erwiesen werden.
Und zwar nicht für gesunde, sondern für kranke Personen.
Das Helmholtz-Zentrum für Gesundheit und Umwelt geht zum Beispiel ab einen Wert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter als Gesundheitsgefährden aus.

Du wirst wahrscheinlich auch noch jemanden finden, für den 5 Mikrogramm zuviel sind. Aber irgendwann muss der Mensch mit einer Vorbelastung auch entsprechend leben und seine eigenen Risiken minimieren. Er sollte vielleicht nicht gerade eine Wohnung direkt an der A 40 beziehen. Außerdem sollte ihm auch eine Wohlstandsgesellschaft besser helfen können, mit diesem Leiden erträglich leben zu können.
Irgendwann muss man deshalb auch auf der anderen Seite abwägen, ab wann dieser Wohlstand maßgeblich gefährdet wird. Bei einem Verkehrsinfarkt innerhalb des Ruhrgebiets wird er es ganz sicher.

SGG
Klopfer


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