Wir sitzen zwischen den Stühlen (Spieltage)

bobschulz, MS, Mittwoch, 19.01.2022, 10:56 (vor 828 Tagen) @ AGraute

Einerseits möchten wir Spieler mit einer hohen Identifikation mit dem Verein und andererseits möchten wir möglichst gute Spieler um bei den großen Jungs mitspielen zu können.
Wenn wir uns für Identifikation entscheiden haben wir mehr Passlacks, die zwar immer kämpfen, aber qualitativ nicht ausreichen. Falls wir uns für Qualität entscheiden, erleben wir Spiele wie gestern, in denen die Arbeitnehmer (wie jeder andere Arbeitnehmer auch) nicht topmotiviert sind und dadurch nicht ihre Bestleistung abrufen.

Natürlich wäre es das beste, wenn man ab der U10 eine Mannschaft zusammen hat, in der alle Spieler in der Nähe des Stadions geboren sind und auch noch auf ihrer Position zu den besten in Europa gehören. So hätten wir beides - Qualität und Identifikation.
Dies ist natürlich nicht möglich.
Durch die immer jünger werdenden Talente erzeugen wir selbst in der Jugend keine Identifikation mehr. Rijkhoff, Kamara, Coulibaly, Fink, Bynoe-Gittens und Co. sind notwendig um die Qualität zu steigern. Vermutlich werden überdurchschnittlich viele der aktuellen U19 mal im Profibereich kicken. Ein Kamara kommt nicht zum BVB um 15 Jahre hier zu zocken. Auf gleicher Position spielt hingegen Dennis Lütke-Frie; in Beelen geboren und seit einigen Jahren beim BVB. Der hat bestimmt immer davon geträumt im Westfalenstadion zu spielen. Wenn die Entscheider jedoch der Meinung sind, dass Lütke-Frie den Profis nicht weiterhelfen wird, war die Verpflichtung von Kamara notwendig.

Gefühlt habe ich mich gerade ein bisschen verzettelt, eventuell wird dennoch klar was ich meine =)

Zu den Verdienstmöglichkeiten: Ich halte immer noch leistungsbezogene Verträge für das einzige Mittel um die Motivation der heutigen Profis zu steigern.

Wobei Du dann wieder nur eine andere Kategorie Spieler bekommst!
Es waren nämlich immer die Anderen schuld, nie die Staren!
Und wenn die dann dafür bei uns kein hohes Festgehalt bekommen gehen die Alex Neldels des Fußballs halt woanders hin. Klar wäre es wünschenswert nach Leitung zu bezahlen, aber wie soll das in einem Tiiiiiiiiiiimsport mit ganz vielen EGOs laufen?
Früher gab es mal den Spruch: "there is no I in team", der gilt heute definitiv im Profisport nicht mehr so. Und trotzdem kann man den Ego-Shootern erklären, dass sie auch für sich persönlich mehr erreichen wenn sie als Team zusammenhalten und sich Alle immer voll einbringen.
(Und jeder ersetzbar ist an einem GiorNO, einem Tag an dem für ihn nix läuft. Reus Brandt Guerreiro kennen dies aber gar nicht.)
Gestern übrigens bei der Handball-NM zu sehen: Nicht eingespielt aber willensstark und sich gegenseitig unterstützend.