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UK und USA mit Militärschlag gegen Huthis (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Freitag, 12.01.2024, 11:15 (vor 710 Tagen) @ chief wiggum

Nach meinem Empfinden waren die ersten Auftritte von Baerbock dort von einer starken Überzeugtheit von der eigenen Meinung gekennzeichnet. Mich persönlich hat es zum Beispiel gestört, dass die Bezugnahme auf Bismarck weggefallen ist. Bei aller innenpolitischer Kritik, die er verdient hat, hat sich seine Bündnispolitik als sehr vorteilhaft für die Friedensordnung in Europa dargestellt und eine relativ lange Phase frei von kriegerischen Auseinandersetzungen mit sich gebracht. Muss sich von ihm als Gründer des Amtes so dermaßen distanzieren? Zumal diverse Außenminister jeglicher politischer Couleur damit leben konnten.


Ich greife das mal auch aus Zeitgründen exemplarisch heraus. Für mich war es ein längst überfälliger Akt, das Auswärtige Amt in dieser Hinsicht mal zu entstauben. Bismarck ist eben nicht nur Freiheit von kriegerischen Auseinandersetzungen, Bismarck ist auch die drei Reichseinigungskriege und Bismarck ist auch Wegbereiter der Kolonialpolitik des Deutschen Reiches. Das ist alles Teil deutscher Geschichte und deutscher Außenpolitik, aber man muss es ja nicht auch noch zusätzlich in Ehren halten.


Ja, es gibt z.B. von Clausewitz das Zitat, dass Krieg die "Fortführung der Politik mit anderen Mitteln" ist und zwar rein deskriptiv aus der Zeit heraus. In der damaligen Zeit, in der man Bismarck sehen muss, war Krieg also ein völlig normales Mittel, um Politik weiterzuführen.
Gerade Kolonien stand Bismarck ablehnend gegenüber, da er wusste, dass es nur zusätzliche Konfliktfelder mit den anderen europäischen Großmächten gab ohne wirtschaftlichen Nutzen. Inwiefern er Wegbereiter der deutschen Kolonialpolitik war, oder ob er nicht von konservativen Kreisen getrieben wurde, wird ja in der Wissenschaft eifrig diskutiert.
Wie bereits oben erwähnt halte ich Bismarck und sein Tun für sicherlich diskussionswürdig, ich sehe aber nicht die Notwendigkeit, den Begründer des Außenamtes so radikal aus dem Außenministerium zu entfernen, wie es getan wurde. Vielleicht hätte hier eine kritische Einordnung genügt und der Blick auch mal auf die Person Bismarcks als ehrlicher Makler gerichtet werden können.

Ist es doch auch heute noch, bei den Großmächten. Die USA haben mit dieser Politik nie aufgehört, die Russen wieder damit angefangen. Die einzige Großmacht, die bisher aus militärischer Perspektive unter dem Credo "nicht-Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten" agiert und nur auf die unmittelbaren Grenzen schaut, ist China.


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