schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Internationale Bestürzung nach Tod von sieben Helfern durch israelischen Beschuss (Politik)

Ulrich, Mittwoch, 03.04.2024, 11:19 (vor 629 Tagen) @ Gargamel09

https://www.deutschlandfunk.de/internationale-bestuerzung-nach-tod-von-sieben-helfern-durch-israelischen-beschuss-100.html

Laut Hilfsorganisation war die Fahrt mit der israelischen Armee koordiniert. Die Helfer hätten gerade ein Lagerhaus in der Ortschaft Deir al-Balah im zentralen Abschnitt des Gazastreifens verlassen, als sie beschossen worden seien.


Nach unterschiedlichen Meldungen hat es sich wohl um absichtlichen Beschuss gehandelt. Die drei später beschossenen Fahrzeuge und ein Lkw waren zuvor in einer Lagerhalle gefahren. Auf dem Lkw wollten die israelischen Beobachter per Drohnenaufnahme eine bewaffnete Person erkannt haben. Der Lkw verließ das Lagerhaus nicht wieder, nur die drei Fahrzeuge des WCK. Damit fuhren die Helfer zurück in ihre Unterkünfte. Der verantwortliche israelische Kommandeur ging ohne jeden Beleg davon aus, dass der Bewaffnete in eines der drei Fahrzeuge umgestiegen sei und ließ deshalb die drei Fahrzeuge nacheinander mit von Drohnen aus abgefeuerten Raketen unter Beschuss nehmen und die Helfer töten.

Indirekt verantwortlich sein dürfte der israelische Premier Benjamin Netanjahu. Der wird von weiten Teilen der israelischen Bevölkerung dafür verantwortlich gemacht, dass das Land auf den Hamas-Überfall völlig unvorbereitet war. Für ihn geht es auch angesichts der strafrechtlichen Vorwürfe gegen ihn nicht nur um seine politische Zukunft, er setzt voll auf Eskalation. Nicht nur im Gaza-Streifen, auch gegen den Iran. Dass in der syrischen Hauptstadt Damaskus Ostern ein iranisches Botschaftsgebäude beschossen worden ist um hochrangige iranische Militärs zu töten ist ein diplomatischer Tabubruch.


Netanyahus Kriegsführung bringt solche Ereignisse nun mal mit sich und da reiht sich ein unabsichtliches Ereignis ans andere und selbst wenn die alle unabsichtlich sind, wird Israel dadurch immer weiter an Unterstützung einbüßen.

Das ganze war für mich ein vorsätzliches Kriegsverbrechen. Nur auf den sehr vagen Verdacht hin, es könne sich auch eine bewaffnete Person in einem der Fahrzeuge der Hilfsorganisation befinden. Und die Entscheidung dazu scheint von einem Kommandeur der israelischen Armee gefällt worden zu sein. Das klingt unfassbar, und ich frage mich, ob es hier wohl "Ermutigungen" von der politischen Ebene gegeben hat.

Im Weißen Haus soll man außer sich über diesen Beschuss sein, wo man noch zu Beginn, nach dem 7 Oktober, uneingeschränkt an der Seite von Israel gestanden hat, tun sich da immer größere Gräben auf - Biden und Netanyahu haben sich nie gut verstanden, nach dem 7 Oktober ein Zweckbündnis, das nun wieder zerbrochen ist.

Ein Staatschef kann sich die Staatschefs anderer Staaten nicht aussuchen. Biden musste deshalb versuchen, mit Netanjahu irgendwie klarzukommen. Netanjahu ist ein erbärmlicher Charakter, und nun schlägt er um sich wie ein Ertrinkender. Er nutzt den Krieg im Gazastreifen, um möglichst lange im Amt zu bleiben. Aber ihm schwimmen die Felle weg. Mittlerweile ist eine Sonderregelung, nach der Ultraorthodoxe vom Wehrdienst freizustellen, beendet worden. Das bei den ultraorthodoxen Koalitionspartnern von Netanjahu zu massiver Verärgerung geführt, sie könnten ihm die Gefolgschaft verweigern. Allerdings dürfte auch die Opposition in der aktuellen Situation keinerlei Interesse an einer Weiterführung der Sonderregelungen haben.

Auch was den Militärschlag in Syrien angeht, distanzieren sich die USA von Israel:

Mitten im Gazakrieg - USA machen Israel offiziell für tödlichen Angriff auf iranische Top-Generäle in Damaskus verantwortlich (Spiegel)

Das könnte sogar dazu führen, dass ein gemeinsames militärisches Hilfspaket für die Ukraine und Israel an den Demokraten scheitern könnte, denn es werden immer mehr Stimmen laut, die Israel in den Handhabe der gelieferten Waffen beschränken wollen, was Netanyahu natürlich überhaupt nicht einsieht und er da auf der republikanischen Seite auch Unterstützung hat, wenn man Trump gehört hat, dürfte Netanyahu All-In gehen..

Netanjahu wird mehr und mehr zu einer Belastung für Israel. Der Mann steht mit dem Rücken zur Wand, "nach mir die Sintflut!".

Eventuell wird es ein Waffenpaket geben, das von Republikanern und Demokraten gemeinsam verabschiedet wird? Aktuell gibt es wohl einen Machtkampf innerhalb der Demokraten im Repräsentantenhaus. Marjorie Taylor Greene möchte gerne den Mehrheitsführer Mike Johnson stürzen. Der wiederum könnte sich in Sachen Ukraine einen Deal vorstellen. Joe Bieden hat ein Verbot neuer LNG-Terminals verkündet. Johnson ist Abgeordneter für Louisiana, einem potentiellen Standort für solche Anlagen. Eventuell könnte es auf einen Deal hinauslaufen, Freigabe der Gelder für die Ukraine gegen eine Beendigung des Moratoriums bei LNG-Terminals.

Machtkampf im US-Kongress - Diese Frau will die Ukraine ans Messer liefern (T-Online)


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1517364 Einträge in 16293 Threads, 14350 registrierte Benutzer Forumszeit: 23.12.2025, 12:49
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln