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Unzureichende Prävention und Primärversorgung (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Mittwoch, 22.05.2024, 18:56 (vor 122 Tagen) @ Fred789
bearbeitet von FourrierTrans, Mittwoch, 22.05.2024, 19:02

Teilweise ja, teilweise nein:

Wie bei Jasilionis et al. [10]
beschrieben, gibt es keine überzeugen-
den und systematischen Belege dafür,
dass Deutschland bei der Prävalenz
vieler bekannter Risikofaktoren, wie bei-
spielsweise Rauchen, Übergewicht und
körperlicher Aktivität, deutlich schlech-
ter abschneidet als andere Länder mit
einem ähnlich hohen Wohlstandsniveau.
Allerdings weisen internationale Daten
darauf hin, dass die Bevölkerung in
Deutschland durchschnittlich schlech-
tere Ernährungsgewohnheiten aufweist.

Teilweise überraschend:

Die auffallend hohe Morbidität durch
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, komple-
xe chirurgische Behandlungen und über-
mäßige Krankenhausaufenthaltsraten
sowie der hohe Prozentsatz von Patien-
tinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-
Erkrankungen, welche Krankenhäuser
erst in fortgeschrittenen Krankheits-
stadien und mit Multimorbidität er-
reichen, deuten auf Versäumnisse bei
der Prävention, Früherkennung und
Behandlung hin
[36].

Ich habe aber immer den Eindruck, dass im europäischen Ausland mittlerweile deutlich mehr gedampft wird, als in Deutschland.

Folgender Part ist auch sehr interessant:"Anhand dieser Studie konnten wir belegen, dass das deutsche Langlebigkeitsdefizit im Vergleich zu Vorreiterländern, wie etwa der Schweiz, Frankreich, Spanien oder Japan, vor allem auf einen Nachteil in der Sterblichkeit im höheren Erwachsenenalter zurückzuführen ist (bei Männern ab 50 Jahren, bei Frauen ab 65 Jahren). Hinsichtlich der Todesursachen erklärte sich der Rückstand insbesondere durch eine höhere Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies gilt selbst im Vergleich zu anderen „Nachzüglerländern“ wie den USA und dem Vereinigten Königreich. Die immer noch hohe kardiovaskuläre Sterblichkeit in Deutschland scheint auch auf unzureichende Prävention und Primärversorgung zurückzuführen zu sein."

Auch wenn letzteres sich hier nur auf kardiovaskuläre Sterblichkeit bezieht, deckt sich das in der Tat vollständig mit meinem laienhaften, subjektiven Eindruck, speziell aber auch wenn es um Tertiärversorgung geht. Ich hatte in den letzten 2-3 Jahren häufiger regelmäßig mit Klinikaufenthalten in NRW zu tun, teils familiär bedingt, für verschiedene Personen im engsten Kreise. Ist natürlich nur ein rein persönliches Erleben, aber ich habe da ein Stück weit mein Vertrauen in das deutsche Gesundheitssystem verloren. Um das hier näher auszubreiten, müsste ich wohl 2-3 Folgebeiträge tippen, da es den Rahmen sprengen würde, aber eine derart patientenfeindliche und meinem Eindruck nach auch fachlich desaströse Versorgung hätte ich niemals für möglich gehalten. Mir ist bei einer Dienstreise in Rumänien ein bakterieller "Unfall", wenn man so will, passiert und ich muss fraglos sagen, ich habe mich dort deutlich besser aufgehoben gefühlt, als in den 6 NRW-Kliniken, die ich in den vergangenen Jahre habe näher kennenlernen dürfen. Wohlgemerkt, größtenteils Kliniken der Maximalversorgung. Man hatte zuvor schon von anderen Bekannten und Freunden ähnliche Stories mitbekommen, allerdings hatte ich immer das Gefühl, dass da übertrieben wurde. Für mich persönlich hat sich dieser verheerende Zustand leider bestätigt. Plump gesagt: Geh in eine deutsche Klinik und du kommst kränker wieder raus. Oder auch gar nicht.
Irgendwie auch Ausdruck dafür, wie extrem asozial es hier mittlerweile zugeht, trotz jahrzehntelanger Goldbilanzen. Ich werde zukünftig primär nur noch Privatkliniken ansteuern, sofern irgendwann notwendig, auch wenn es deutlich mehr Geld frisst.


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