Was geht da gerade ab? (BVB)

odenwaelder09, Freitag, 14.06.2024, 12:42 (vor 222 Tagen) @ Pfostentreffer

Und vor Edin hiess es hier immer, es ist egal wie schön der Fussball ist, Hauptsache alle kämpfen und geben alles, dann sind wir zufrieden. Nun sind wir fussballerisch nicht mehr so stark, aber kämpfen und werden damit fast Meister und kommen ins CL Finale. Antwort der Fans: Es ist egal, das Mentalität jetzt super ist und wir recht erfolgreich sind, wir wollen uns nur auf begeisternden progressiv offensiven Fussball freuen.

Also, beim Fast-Meister-Jahr haben wir 71 Punkte geholt = eine ordentliche/gute BVB Saison mit tollen Spielen und Katastrophen-Spielen (ohje Hinrunde), das ist mit den Favre- und Rose-Ergebnissen vergleichbar. Mit diesem Kader ist ein Zwei-Komma-x-Punkteschnitt absolute Pflicht, nicht mehr nicht weniger, was tabellenmäßig dabei rausspringt hängt von der Konkurrenz ab.

Zur Mentalität: Ja, das hat er in der CL überragend hingekriegt (zum absolut nötigen Spielglück sage ich jetzt nichts mehr, und das verbuchen wir mal auf sein Konto, okay). Aber(!) wo war diese Mentalität in dem ganz wichtigen Leipzig-Auswärtsspiel, einer Champions-League-Mannschaft? Da kannst du doch nicht sagen, ja ist ein anderer Wettbewerb. Wo wir mit dem CL Rückenwind (Heimspiel Atletico, Einzug ins HF) und den Fast-Heimsieg gegen Leverkusen hingefahren sind und wir gewinnen mussssten (hier: neue dt. Rechtschreibung mit 4 "s"), weil der 5. CL Platz noch nicht sicher war? Genau das ist auch Terzic-Fußball. Er hat eine eingeschworene 11er-Truppe gebildet die über Einstellung und Intensität Spiele gewinnt, ja auch erzwingt, der sog. Heldenfußball (Champions League, Bayern-Spiel), aber wenn dann gewechselt werden muss (Wolf für Maatsen, Özcan für Can und Nmecha für Sabitzer) dann funktioniert das nicht mehr! Das ist dann eine andere Mannschaft, und das geht auch auf Edins Konto! Das haben wir (und die Vereinsführung) sehr oft gesehen. Es braucht ein fest implementiertes Spielsystem wo Wechsel aus diesem Kader kaum oder keine Rolle spielen dürfen. Dazu hat Edin für jedes Spiel einen angepassten Matchplan und wenn der Gegner im Spiel umstellt (Heidenheim, Mainz) und unser Matchplan nicht mehr passt, dann hat die Mannschaft meistens keine Antwort darauf. Edin's Satz danach: "Wir haben es leider nicht geschafft, das was wir uns vorgenommen haben umzusetzen".
Z.B. Stuttgart ist es egal wie der Gegner heißt, die ziehen ihren immer wieder gleichen (sehr gut funktionierenden) Matchplan (hohes Pressing + Balleroberungen + spielerische Elemente) einfach die ganze Saison durch. Bei uns ist das, etwas überspitzt formuliert, Kraut und Rüben. Und das geht mit Edin nach Hause. Das ist mir nicht egal!

Tatsächlich sieht es eher so aus, als wenn die Zeiten gerade wiederkommen...

Dass, man mit 70 Punkten am 34. Spieltag um die Meisterschaft noch mitspielt? Da bist du auf dem Holzweg. Vielleicht und zufällig ein Mal in 10 Jahren, aber informiere dich doch mal wie sich der Fußball im Top-Bereich (durch das viele Geld) entwickelt hat. Die Top-Mannschaften holen immer mehr Punkte und die unteren (die um den Abstieg kämpfen) immer weniger. Platz 1-6 beendet die Saison mit positivem Torverhältnis und der Rest geht mit (teils stark) negativem Verhältnis nach Hause.

Zu den Terzic-Amtszeiten:
Ich hätte sehr gerne auf Rose verzichtet und Edin weitermachen lassen, das hat mir sehr gefallen und als er wiederkam war ich hocherfreut. Das war aber leider dann ein anderer Fußball... und trotzdem, nach dem tragischen Ende 2023 dachte ich, er schafft es noch und jetzt (für die 23/24er Saison) wollen wir von Anfang an in der Bundesliga oben dabei sein (Ansage von Edin) und wir ihr vielleicht diesmal unseren schwarzgelben Stempel aufdrücken können (wir haben ja eigentlich nur Jude abgegeben). - Ende bekannt.

Du zählst die vielen Siege auf, besonders in der CL, und ziehst daraus Bilanz. Für dich ist das Glas halb voll.
Ich sehe aber den Rest, die Niederlagen, schwache Remis und wie sie hauptsächlich zustande gekommen sind, und dann ist für mich das Glas halb leer.