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Neu auf schwatzgelb.de: Hummels verlässt den BVB: Den Legendenstatus verspielt (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Montag, 17.06.2024, 20:48 (vor 103 Tagen) @ homer73

Wobei es mMn schon den einen oder anderen Unterschied gibt. Hummels war bis zu diesem Wechsel ein wichtiger, integraler und prägender Teil jener Mannschaft, die von Kloppo zu einer Spitzenmannschaft geformt und vom trüben Mittelmaß an die nationale Spitze und in die internationale Spitzengruppe geführt wurde. Teil des ‚Kinderriegels‘, U 21 - Nationalspieler und Teil der U 21 - EM-Mannschaft 2009, A-Nationalspieler und (nach einigen Diskussionen und ‚Korrekturgesprächen‘) wichtiger Teil der Weltmeistermannschaft 2014.


Daran kann ich mich gar nicht erinnern.

Was waren das für "Korrekturgespräche" und was war der Auslöser?

In erster Linie ging es um die Kompatibilität der (vom Kloppschen Fußball geprägten) Hummlwschen Spielweise und derjenigen, die von Löw für die Nationalmannschaft vorgegeben wurde.

In der Offensivausrichtung hatte Löw den Spielaufbau aus der Innenverteidigung heraus über das Mittelfeld in die Offensivreihe vorgegeben; mitunter auch über die Außenverteidiger. Hummels nutzte zu dieser Zeit allerdings nicht nur beim BVB, sondern auch in der Nationalmannschaft gerne den halb vertikal / halb diagonal häufig mit dem Außenrist geschlagenen langen Ball auf die Offensivaußen bzw. die nach vorne gesprinteten Außenverteidiger. Was zu wiederholten Diskussionen zwischen Hummels und Löw führte, weil Hummels dies in der Nationalelf nicht unterließ. Letztlich verbot Löw es Hummels entsprechend zu spielen, verbunden mit der Androhung auf ihn zu verzichten.

In der Defensivausrichtung war es vor allem das Vorwärtsverteidigen, das Hummels beim BVB (im Verbund mit den anderen Defensivspielern) erfolgreich praktizierte, in der Nationalmannschaft allerdings öfters zu Missverständnissen mit Mitspielern aus anderen Clubs führte. Die diesbezüglichen Diskussionen zwischen den beiden nahmen einen ähnlichen Verlauf wie die um den ‚langen Ball‘.

Diese Gespräche/Diskussionen wurden sowohl von Hummels, als auch von Löw diverse Male erwähnt.

Es ging aber auch um ‚atmosphärische’ Aspekte, beruhend auf den Erfahrungen aus dem EM-Turnier 2012. Über Löws strategische und taktische Fehler im Halbfinale gegen Italien, die er erst ein halbes Jahr später zugab, ist viel gesprochen und geschrieben worden. Es gab aber im Kader der DFB-Auswahl das gesamte Turnier inklusive Vorbereitungsphase über Spannungen unter den Spielern, die vom Trainerteam kaum zu managen waren und die zu einer Belastung wurden.

Ganz allgemein gesprochen ging es um den Konflikt zwischen den Platzhirschen aus München und den aktuellen Meisterspielern aus Dortmund um die Vorherrschaft im Team. Dabei wurde wohl nicht unbedingt mit Samthandschuhen vorgegangen und Hummels galt als der ‚Rädelsführer‘ der Gruppe BVB and Friends.

Aus diesem Konflikt, den vor allem der damalige Co-Trainer Hansi Flick zu managen hatte, resultierte zum einen die Form und Art und Weise der Unterbringung im WM-Quartier 2014 in ‚Gruppenhäusern‘, zum anderen aber auch die Kaderzusammenstellung inklusive klarer Rollenzuteilung. Vom BVB blieb Hummels als einziger Spieler für die Startelf übrig und das, weil er sich auf dem Platz exakt an die Vorgaben und Angaben des Trainerteams gehalten hat und weil er sich im Team und im Kader eingeordnet hat.

Wie sagte Steven Gerrard noch nach dem Gewinn des WM-Titels durch die DFB-Auswahl? „Brasilien hat Neymar. Argentinien hat Messi. Portugal hat Ronaldo. Deutschland hat ein Team!“

Flick als Bundestrainer hat aufgrund seiner Erfahrungen bewusst bei der WM in Katar auf Hummels verzichtet, um diesem Teamgedanken Rechnung zu tragen. Allerdings hat er den Fehler gemacht, Goretzka zu nominieren. Womit das Thema Team erledigt war.

Man kann von Nagelsmann denken was man will (ich bin da in bestimmter Beziehung auch ein Skeptiker), aber dass er auf Hummels und Goretzka für die aktuelle verzichtet hat, war wohlüberlegt.


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