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Falsch! Statistisch gesehen passiert Kindeswohlgefährdung in "Migrantenfamilien" wohl seltener (Politik)

Kruemelmonster09, Sonntag, 08.09.2024, 10:20 (vor 468 Tagen) @ Feierabend

Es ist übrigens auch das was ich im Kleinen auf der Arbeit erlebe, was natürlich nicht repräsentativ ist. Klar, es gibt Kulturkreise da wird das selbstverständliche Schlagen des Kindes mit nach Deutschland übernommen.
Insgesamt beobachte ich aber die emotionale und soziale Verwahrlosung in deutschen Familien häufiger.


Meine Frau ist in der Familien und Jugendhilfe tätig, sie erlebt Gewalt gegen Frauen und Kindern seltener bei deutschen Familien.
Bei den deutschen Familien erlebt sie dagegen sehr häufig Probleme mit z. B. Drogen, Alkohol, Prostitution, Gleichgültigkeit.
Dies geht dann häufig einher mit sozialer und emotionaler Verwahrlosung.


Das Problem ist halt AUCH unsere heutige Form der Erziehung.
Ich will jetzt die "wenn mein Kind scheiße baut setzt es was"-"Pädagogik" nicht gut heißen (um Gottes willen bloß nicht). Einen Vorteil hat sie allerdings, dem Kind ist klar, was ihm blüht wenn es scheiße baut und es hat seine ganz klaren Grenzen.

Unsere heutige "deutsche Erziehungsform" fußt darauf, dass wir das Kind auf quasi die selbe Ebene heben wie Erwachsene. Hier gibt es ganz hervorragende Pädagogen, die prägend dafür waren.
Allen voran Jesper Juul. Ich bin ein großer Jesper Juul Fan. Habe diverse Bücher von ihm gelesen und noch mehr hier stehen, die darauf warten gelesen zu werden... Jesper Juul ist allerdings beides zugleich, ein gutes und ein schlechtes Beispiel.

Setzt man seine Gedanken 1:1 um, hilft man 99% aller Kinder dabei, sich selbst zu helfen und sich selbst weiter zu entwickeln (99% = meine Schätzung). Da kommen wir aber schon an den Punkt. 1:1 umsetzen ist in einem realistischen Alltag nur sehr schwer möglich und überfordert teilweise schon mich als Fachkraft.
Der Gedanke, dass eine Familie wo beide Eltern Vollzeit schwer arbeiten gehen und dann noch den Haushalt zu machen haben, diese Ideen umsetzen sollen? Schwer vorstellbar. Oder der Haushalt mit zwei kognitiv sehr beschränkten Eltern? Uff... Und und und...

Am Ende bleibt dann meist nur der Grundgedanke hängen, "das Kind kann sich frei entfalten". Der ist aber falsch. Auch die führenden Pädagogen in diesem Bereich (wie eben ZB Jesper Juul) setzen dem Kind Grenzen.
Bei vielen kommen diese komplizierten Strukturen aber nicht an, man nimmt sich nicht die Zeit dafür, oder macht halt einfach (weil der eigene Alltag so hart ist) das was der geringste Widerstand ist.

Das ist für das "Binnenverhältnis Familie" aber eine Katastrophe und sorgt für Frust. Dieser Frust kann (KANN!!) dann eben in emotionaler Verwahrlosung enden, oder auch im kompletten Drehen der Linie dass es "irgendwann dann halt mal Schluss ist und dann doch mal die Hand ausrutscht".

Wie gesagt, ich will auf GAR KEINEN FALL damit sagen, dass es gut ist seine Kinder zu schlagen, oder dass diese Familien oder ihre Erziehung besser sind. Aber diese Kinder erfahren wenigstens Grenzen.


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