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Der BVB - Celtic Glasgow - kein typisches Sahin-Spiel (Spieltage)

Bembele, Münster, Donnerstag, 03.10.2024, 16:17 (vor 79 Tagen) @ Lawless3012

Ich glaube, man macht einen Fehler, wenn man glaubt, gegen Union könne man einfach da weitermachen, wo man gegen Celtic aufgehört hat. Jedenfalls halte ich diese Erwartungshaltung für falsch.

Celtic hat bis zum Schluss sein Pressing beibehalten und ist damit ins Verderben gerannt. Union wird das genaue Gegenteil tun und somit wird es ein komplett anderes Spiel.

Es war mal endlich mal wieder ein begeisterndes Tempospiel, vor allem wenn man es im Stadion erlebt hat. Ein bißchen wurde man an Klopp- und (teilweise auch) Tuchel-Zeiten erinnert.

Und natürlich hat es der Gegner dem BVB sehr leicht gemacht mit seinem naiven und nicht besonders qualitätvollen Pressing (Höwedes bei Prime nach 3 Minuten: „Man sieht jetzt schon, dieses hohe Pressing von Celtic bietet so große Möglichkeiten für den BVB“), woran sie schon vor wenigen Jahren und mit demselben Trainer und sogar einigen Spielern mit 7:0 in Barcelona (nachdem sie Tage zuvor das Derby gegen die Rangers mit 5:1 gewonnen hatten) und 7:1 in Paris untergingen.

Aber, wie sagte Brendan Rodgers nach dem Spiel: auch wenn er wisse, dass sie mit Spitzenteams nicht auf einem 'Level seien‘, werde er sich dennoch nicht "hinten reinstellen und abwarten...wir wissen, dass es dann manchmal schwierig wird".

Und trotz dieser Schwächen des Gegners muß man es dennoch erst einmal so gut machen wie der BVB am Dienstag! Der sich bietende Platz wurde mit Tempoläufen eiskalt ausgenutzt. Gegen den Viertligisten Lübeck im Pokal z.B. war davon kaum etwas zu sehen („mehr als 1000 Pässe“ erfreuten stattdessen dort den Trainer).

Für Sahin waren es Schritte nach vorne, besonders im Vergleich zum Stuttgartspiel: „Die (eigenen) Tore passieren, wenn du vorne so anläufst. Das Verteidigen nach vorn, wie Schlotti vor dem 6:1, das muss unsere Benchmark sein.. So wie wir gepresst haben, daran müssen wir uns nun messen lassen, auch am nächsten Samstag.“ Ähnlich mahnte auch Sammer danach an.

Allerdings hatten die ersten 4 und damit das Spiel schon entschieden habenden Tore gar nichts mit dem eigenen Pressingverhalten zu tun und auch nicht mit dem von Sahin gewünschten (auf mehreren PK erläuterten), bisher aber eher behäbig praktizierten Ballbesitzfußball. Im Gegenteil!

Sondern mit Befreiungsschlägen und Einzelleistungen. Bei der Szene zum 1:0 läuft Gittens allein von der Mittellinie los, spielt Fehlpass auf Guirassy (Versuch eines Doppelpasses), bekommt vom Gegner wu nderbar den Ball zurück in den Lauf und fällt – kaum berührt – darnieder. Beim 2:0 wird der BVB im eigenen Strafraum selbst so gepresst, dass sich Kobel mit einem langen Schlag auf rechts befreit, wo sich Adeyemi und Guirassy bewegen und der letztgenannte den Ball mit einem brillanten Pass mit der Hacke zum ganz freien Brandt weiterleitet. Dieser spielt gut steil auf Adeyemi, der mit abgefälschtem Schuß trifft. „Der 2.Tempoangriff und auch der führt zum Tor“ resümierte der Reporter auf Prime.

Das 3:1 fällt durch einen traumhaften Schuß nach einer Ecke. Die Elferentstehung zum 4:1 entspricht dann schon eher dem Fußball, den Sahin gerne sehen will: Kurzpassspiel auf der linken Seite im Mittelfeld, ehe Groß mit einem tollen langen Diagonalball auf Couto die Seite wechselt (gegen Frankfurt im ersten Saisonspiel beklatschte er jeden versuchten Diagonalwechsel), dann Flankenversuch, Adeyemi wird unter der Fußsohle berührt, macht mit Verzögerung ein schmerzhaftes Gesicht, fällt und hält sich das Schienbein (hier im Forum schon ausführlich diskutiert). Elfer, 4:1!Das 5:1 ‚erpresste‘ Adeyemi, nachdem Brandt es Sekunden vorher im gegnerischen Strafraum zweimal vergebens mit einem Hackenzuspiel versuchte.

Also ob der BVB in Berlin die Räume wie am Dienstag bekommt und diese dann auch so bravourös mit Tempo bespielt, wird man sehen. In jedem Fall scheint sich der BVB mit dem Spielermaterial und den schnellen Angreifern bei einem eher auf Konter ausgelegten Spielspiel (und gegen weniger pressingstarke Teams wie Bayern Leverkusen, Stuttgart oder Leipzig) wohler zu fühlen als mit dem mühevollen von Kobel ausgehenden, (wegen technischer Mängel im Defensivverbund) unsicher wirkenden Ballbesitzfußball. Ob Sahin das gemerkt hat? Die „Benchmark“ ist ja nun (auch nach Sammer) nun gesetzt, ganz egal, wer vorne im Sturm spielt, wie Sahin auf der PK nach dem Spiel ergänzte.


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