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Die SGE in komfortabler Situation: Kristensen, Collins, Baum (!) (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Mittwoch, 13.11.2024, 23:51 (vor 7 Tagen) @ spielbeobachtung

Ob es nun der Länderspielpause, dem abwechslungsreichen Spiel der SGE beim VfB inklusive der netten Story mit Brown und Collins oder sonst irgendwem oder irgendwas geschuldet sein sollte, der Artikel ist in meinen Augen etwas reißerisch und geht mit Blitzlicht auf eine Situation, die eigentlich etwas länger ausgeleuchtet werden sollte.

Klarer Startelfspieler bei der SGE auf der RAV-Position ist Rasmus Kristensen. Eine Leihgabe von Leeds United; die SGE besitzt eine Kaufoption. Kristensen hat in den ersten acht Saisonspielen auf seiner Position überzeugt und man will ihn fest verpflichten, allerdings nicht zu der aufgerufenen Summe in Höhe von € 15 Mio. Die Frankfurter streben eine einstellige Millionensumme an.

Kristensen ist 27, bringt somit einiges an (auch internationaler) Erfahrung mit, ist quasi im besten Fußballeralter. Einen solchen Spieler verpflichtet ein Club wie die SGE nicht als Backup und auch nicht, um ihn gewinnbringend weiterzuverkaufen. Kristensen dürfte nicht nur wieder nach der Rückkehr aus seiner aktuellen Verletzung, sondern auch zukünftig (zumindest mittelfristig und wenn er tatsächlich fest verpflichtet werden und von langdauernden verletzungsbedingten Ausfällen verschont bleiben sollte) die RAV-Position als Startelfspieler einnehmen.

Nnamdi Collins ist zur letzten Saison als junger Innenverteidiger zur SGE gewechselt. Wahrscheinlich hat er sich dort größere Einsatzchancen als beim BVB versprochen. Allerdings ist er in der dortigen Innenverteidigung eher die Nr. 5 als die Nr. 4. In seiner ersten Saison kam er auch nicht auf einen Einsatz in der IV. Zwei Einsätze hatte er jedoch, allerdings infolge eines personellen Engpasses als RAV und auch nicht über 90 Minuten. An den gesetzten Innenverteidigern im Kader kam (und kommt) er nicht vorbei.

Um mehr Spielpraxis für seine weitere Entwicklung zu sammeln, sollte er zum Glubb in die 2. Bundesliga verliehen werden. Eine bei der SGE seit einiger Zeit gängige Praxis. Die Leihe wurde kurzfristig gecancelt; Collins bekam seine Chance allerdings auch erst wieder nach dem Ausfall eines Startelfspielers (Kristensen) und wiederum nicht in der IV. Er hat nun zwei ordentliche Spiele als RAV gemacht, zuletzt auch gescort. Nicht mehr, nicht weniger. Immerhin sieht ihn Toppmöller auf dieser Position noch vor dem Veteranen Timothy Chandler auf dieser Position. Collins kommt seine offensichtliche Flexibilität im Defensivbereich anscheinend zu gute. Ob die RAV-Position für ihn zumindest eine mittelfristige Perspektive darstellt, steht allerdings zu bezweifeln.

Denn da ist noch Julian Baum. Gebürtiger Frankfurter, Eigengewächs, talentierter rechter Außenverteidiger. Letzte Saison ein Kurzeinsatz in der Bundesliga, diese Saison an die SV Elversberg (2. Bundesliga) ausgeliehen. Dort ist er vom ersten Spieltag an auf der RAV-Position gesetzt. Ein wenig Glück war dabei, weil es bei der SVE eine Mangelposition ist. Trainer Horst Steffen jedenfalls hat von Beginn an voll auf den seinerzeit Achtzehnjährigen (!) gesetzt.

In den ersten Spielen wirkte Baum noch unsicher. Man sah sein Talent, aber er machte auch Fehler. Fehler, die auch zu Gegentoren führten. Dennoch hielt Steffen an ihm fest. Und von Spiel zu Spiel wurde Baum sicherer, defensiv gefestigter und offensiv immer stärker. Zuletzt glänzte er vor kurzem 19 geworden) mit Assists und einem Tor gegen den Spitzenreiter Hannover. Diesem Spieler mit dem Bonus als ‚Frankfurter Bubb‘ dürfte (wenn sich keine Widrigkeiten auftun) Mittel- und langfristig die Zukunft auf der RAV-Position der SGE gehören.

Es ist erfreulich für Collins, dass er nun zu Einsätzen gekommen ist und im Mittelpunkt des momentanen Interesses steht. Was jetzt daran allerdings dem BVB zu denken geben sollte, erschließt sich mir persönlich nicht.

Er hat in seiner ersten Saison gesehen, dass auch bei der SGE die normalen Regeln eines jeden Kaders gelten. Die stärksten auf ihrer Position spielen, die anderen müssen sich im Training permanent anbieten und auf ihre Chance im Laufe der Saison warten. Die eine oder andere Einsatzminute fällt dabei vielleicht ab, weil der Coach Trainingsfleiß belohnen will oder schlicht einen jungen Spieler etwas Bundesligaluft schnuppern lassen möchte. Collins zeigt sich positionell flexibel, was seine Einsatzchancen etwas erhöht. Ansonsten werden junge Spieler gerne zielgerichtet verliehen.

Wäre das alles beim BVB sehr viel anders gewesen? So wie ich es persönlich einschätze wohl eher nicht.

Wobei ich schon der Ansicht bin, dass losgelöst vom spezifischen Fall Collins die Verleihpraxis bei jungen Spielern (die es ja beim BVB durchaus auch gibt) um einiges professioneller gestaltet werden kann. Da haben in jüngerer Vergangenheit die Bayern und mittlerweile auch die SGE uns einiges voraus.


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