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Die Wichtigkeit von Pascal Groß für unser Spiel (BVB)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Freitag, 11.04.2025, 00:38 (vor 248 Tagen) @ koom

Es ist müßig darüber zu spekulieren, ob mit Pascal Groß und in einer 3er-/5er-Kettenformation das Spiel für uns besser gelaufen wäre. Ich hätte mir die Formation vom Freiburgspiel gewünscht, der Trainer hat aus bestimmten Gründen jedoch anders entschieden und Groß war halt gesperrt.


3er/5er Kette passte gegen Mainz und Freiburg ganz gut, weil die nicht mit nem klassischen Flügelsturm agieren. Barca hingegen agiert mit 3 sehr offensiven Angreifern, die auch sehr explizit über die Aussen agieren. Auch da kann eine 5er Kette passen, aber dann steht man im Grunde nur noch defensiv, weil die beiden Aussenspieler viel reservierter hinten bleiben werden.
Und wenn nicht, sind die aussen relativ weit offen und wenn der Ball von dort ohne Druck gespielt werden kann, hilft auch die Überzahl in der Mitte nicht.

Auswärts oder auch generell gegen ein Team wie Barcelona mit einem defensiven Grundansatz zu agieren und auf gelegentliche Konter nach Balleroberungen gegen ein extrem hoch stehendes Barça zu setzen ist in meinen Augen nicht die schlechteste Wahl, in unserer spezifischen Situation wäre es mAn auch die geeignetste gewesen, um dort ein Ergebnis zu holen, welches das Rückspiel offen hält.

Gegen Mainz mit einer etwas offensiveren, gegen Freiburg mit einer etwas defensiveren Staffelung, waren wir in beiden Spielen durch die 3er-/5er-Kettenformation mit der notwendigen Kompaktheit und dadurch ich mit der erforderlichen Sicherheit im Spiel ausgestattet. Abgesehen von der überragenden Qualität des Gegners fehlte uns in der ersten Viertelstunde des Spiels und nach dem Führungstreffer Barças genau diese Kompaktheit und damit auch in einer nach wie vor fragilen Situation die Sicherheit. Was Barça dann auch brutal ausgenutzt hat. Lediglich
in der Phase vor dem Führungstreffer konnten wir in einem 4-4-2 agierend sehr gut verschieben und die Zwischenlinienräume eng halten, sodass Barça gar nicht in unseren Strafraum kam. Offensiv nutzte und dies allerdings wenig bis nichts.


Das ist halt alles noch eher simpel angesagt. Der BVB momentan ist aber weder selbstbewusst noch trainiert genug, um diffiziel auf einen Gegner wie Barca zu reagieren. Die 4er Kette passte systematisch recht gut - und machte es auch nicht so schlecht.

Nach einiger Anlaufzeit in der Bundesliga ist es Kovač zuletzt gerade auch mit der Umstellung auf die 3er-/5er-Kette gelungen, dass sich die Mannschaft kompakt, sicher, erfolgreich und nicht zuletzt durchaus selbstbewusst gezeigt hat. In Barcelona mit de 4er-Kette war dies nur punktuell der Fall und man konnte merken, wie nach dem Führungstreffer die Mannschaft nach und nach auseinanderbrach. Nicht zuletzt deshalb, weil man sich nicht auf gerade erst gewonnene sichere Abläufe zurückziehen konnte.

Ein nicht zu unterschätzender Faktor für unser Spiel nach vorne, aber auch defensiv war der Umstand, dass die Innenverteidigung ohne Linksfuß gespielt hat. Was uns im Spielaufbau und defensiv gegen die schnellen Spieler Barças in der Handlungsschnelligkeit limitiert hat. Schlotterbeck ist sicherlich nicht 1:1 zu ersetzen und Freiburg ist nicht Barcelona aber Bensebaini hat in Freiburg als linker Innenverteidiger einer 3er-Kette defensiv und in der Spieleröffnung eine ordentliche Leistung gezeigt. Dass wir uns mit der 4er-Kette dieses Elements selbst beraubt haben, war für mich nicht recht nachzuvollziehen.

Für die ausstehenden Bundesligaspiele jedoch sollte das Trainerteam seine Konsequenzen ziehen. Wobei ich hoffe, dass Kovač nicht ‚besondere Ideen‘ hat und bewährte Strukturen ändert. Das macht er (leider) ab und an mal gerne bei besonderen Spielen, bislang auf jede seiner Stationen mit wenig Erfolg. Im Gegenteil, für den jeweiligen Saisonverlauf war dies immer kontraproduktiv.


Hm... habe Kovac eigentlich primär bei Frankfurt und den Bayern verfolgt, da fand ich nicht, dass er sonderlich viel experimentiert hat. Ich denke, sein Ansatz ist sehr pragmatisch. Er sucht ein bisserl eine Mischung aus "was ist jetzt am besten" und "was kann ich probieren, weil es mir bald mehr hilft". Letzteres bspw. das Setzen auf Brandt oder jetzt auf Gittens. Der Kader ist klein, diese Spieler _eigentlich_ gut, also muss er schauen, dass er sie irgendwie in Form bekommt.

Nun, von „sonderlich viel experimentiert“ habe ich auch nicht gesprochen. Sondern von „ab und an“ und das „bei besonderen Spielen“. Um es weiter zu präzisieren sind hiermit ein, zwei Spiele pro Saison gemeint. Die dann allerdings Auswirkungen auf die nachfolgenden Spiele hatten. Das war auch in Frankfurt so, wo dies aber kaum ins Gewicht fiel, bei Bayern ansatzweise auch. In Monaco und Wolfsburg dann schon deutlicher.

Kovač ist nach meiner Einschätzung stärker darin, eine einmal gefundene Formation, Spielweise und taktische Ausrichtung, mit der die von ihm trainierte Mannschaft erfolgreich ist und die sich darin sicher fühlt, zu verstetigen, an den jeweiligen Gegner im erforderlichen Maß anzupassen und in moderater Weise weiterzuentwickeln, als eine Mannschaft auf verschiedene Systeme und Spielweisen einzustellen.

Ich hoffe, dass Kovač gegen Bayern (dann auch wieder mit Groß) wieder auf die 3er-/5er-Kettenformation wie in Freiburgspiel zurückgreift. Die Bayern haben ihre Schwachstellen, die allerdings im richtigen Moment bespielt werden müssen. Überraschungsmomente können aber einem nach wie vor fragilem Team nur gelingen, wenn sie aus Kompaktheit und sicheren Abläufen heraus geschehen.


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