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Spanien (und Portugal) haben einen Blackout! (Sonstiges)

Ulrich, Montag, 28.04.2025, 22:06 (vor 232 Tagen) @ Thomas

In Spanien und Portugal sind viele Haushalte ohne Strom – und das wohl noch stundenlang. Offenbar ist die gesamte Iberische Halbinsel betroffen. Die Behörden schließen einen Hackerangriff nicht aus.

https://www.spiegel.de/panorama/grosser-stromausfall-in-spanien-und-portugal-a-e116f746-9b10-4fb7-bfc4-30b02a776f14

Das ist der bisher mit Abstand schwerwiegendste Blackout innerhalb der EU. Und zumindest in den Medien findet man noch keine Angaben zur Ursache. Darin und im Ausmaß unterscheidet sich das Ganze vom Blackout im Jahr 2006, der durch die Abschaltung einer 400-kV-Leitung über die Ems ausgelöst worden war.

Stromausfall in Europa im November 2006 (Wikipedia)


Im in den Pyrenäen gelegenen Kleinstaat Andorra dauerte der Stromausfall dagegen nur wenige Sekunden (...). Der Ausfall sei auf spanischer Seite verursacht worden. Die Elektrizität sei dank der »automatischen Wiederverbindung mit der aus Frankreich kommenden Leitung« umgehend wiederhergestellt worden.

Andorra scheint wohl redundant sowohl an Spanien als auch an Frankreich angebunden zu sein. Zudem dürfte der Bedarf an elektrischer Energie überschaubar sein.

Grundsätzlich muss beim Stromnetz in Echtzeit genau so viel elektrische Energie zugeführt wie entnommen werden. Indikator dafür ist die Netzfrequenz. Wird mehr Energie entnommen als zugeführt, sinkt diese, das Netz "holt sich" seine elektrische Energie aus der kinetischen Energie der Massen von Turbinen und Generatoren, ohne dass ausreichend mechanisch neue Energie zugeführt wird. Ab einer bestimmten Unterschreitung der Netzfrequenz kommt es zum automatischen Lastabwurf, Teile des Netzes werden abgeschaltet. Ist das Ungleichgewicht aber zu groß, kann trotzdem das gesamte Netz in die Knie gehen. Das ist 2006 passiert, und das könnte auch heute passiert sein.

Das Netz dann wieder hochzufahren, ist ausgesprochen problematisch. Die allermeisten Kraftwerke sind nicht schwarzstartfähig. Das heißt, sie sind beim Hochfahrprozess auf ein stabiles, funktionierendes Netz angewiesen. Man ist in dem Zeitraum zunächst auf die wenige schwarzstartfähigen Kraftwerke sowie auf elektrische Energie aus den Ausland angewiesen. Hier muss man unbedingt sicherstellen, dass die Last nicht zu groß wird, sonst ziehen die Verbraucher wieder alles nach unten. Es ist leider gut möglich, dass es noch bis morgen dauert, bis das Netz tatsächlich wieder überall stabil ist.


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