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6 Millionen Straftaten: 41% der Verdächtigen ohne deutschen Pass (Politik)

Pfostentreffer, Mittwoch, 10.04.2024, 09:43 (vor 19 Tagen) @ Sascha

> Auch als absoluter Befürworter von Migration vetsuche ich, auch wenn es manchmal schwer fällt, die Augen nicht vor real existierenden Problemen verschließen.
[quote]
Grundsätzlich ist es ja völlig logisch, dass Menschen, die aus einem Umfeld kommen, in dem Gewalt viel alltäglicher ist (im Extremfall aus einem Bürgerkriegsland) und eine Flucht hinter sich haben, auf der ein Menschenleben nicht viel zählt, problematisch sind.

Da wird einfach ein ganz anderes Verhältnis zur Gewalt bestehen und man wird noch mehr auf die eigenen Bedürfnisse ausgerichtet sein.[/quote]

Vorsicht, nicht in die Ausländer = Flüchtlinge Falle tappen. Der Däne, der hier betrunken auf dem Volksfest eine Schlägerei auslöst, hat die von dir angesprochenen Punkte nicht. Obwohl du für Menschen aus Krisengebieten natürlich vollkommen recht hast.

Hier mal eine wissenschaftliche und neutralere Stimme (also nicht Innenminister oder Polizeigewerkschaften, da ist nicht viel mit Neutralität / Objektivität bei diesem Thema), Prof. Dr. Gina Wollinger, Professorin für Kriminologie und Soziologie an der Hochschule für Polizei und Verwaltung in NRW.

Die wichtigsten Fragen zur Ausländerkriminalität

Einige ihrer Antworten:

Die Statistik zeigt nicht das tatsächliche Geschehen, sondern zunächst einmal die Tätigkeit der Polizei – also, gegen wen die Polizei Ermittlungen aufgenommen hat. Dazu kommt ein großes Dunkelfeld: alle Straftaten, die der Polizei nicht bekannt werden.

(Ergänzung von mir: Oder Straftaten, die Polizei nicht aufnehmen möchte)

Könnte auch Racial Profiling ein Grund dafür sein, dass Ausländer öfter in der PKS landen, oder ist das zahlenmäßig zu vernachlässigen?

In der Tendenz würde ich es bejahen: Wo mehr kontrolliert wird, wird auch mehr gefunden. Und dass als „fremd“ wahrgenommene Personen öfter von der Polizei kontrolliert werden als Angehörige der Mehrheitsgesellschaft, haben verschiedene Studien und Befragungen gezeigt. Aber es gibt keine gesicherten Zahlen dazu, in welchem Ausmaß sich das auf die PKS auswirkt.

Ergänzung von mir: Keine gesicherten Zahlen gibt es nicht, weil die politisch rechte Seite seit Jahren viel dafür unternimmt, dass es diese Studien nicht gibt (Remember Horst Seehofer). Über das warum kann jeder selbst nachdenken.

Können Sie dazu konkrete Zahlen nennen?

Ich rechne das mal für die PKS des vergangenen Jahres vor: Da waren 37 Prozent der Tatverdächtigen Ausländer. Wenn man diejenigen mit Wohnsitz im Ausland rausnimmt, dann sind wir bei nur noch rund 31 Prozent der Tatverdächtigen. Wenn man auch noch diejenigen rausnimmt, deren Wohnort unbekannt ist, sind es nur noch rund 24 Prozent.

Es gibt also verzerrende Faktoren, was die Statistik anbelangt. Gleichzeitig bleibt auch nach der Rechnung eine, wenn auch weniger starke, überproportionale Repräsentation von ausländischen Tatverdächtigen in der PKS übrig.

Definitiv. Nur dass die Kategorie „Ausländer“ nichts zur Erklärung von hohen oder niedrigen Kriminalitätszahlen beiträgt. Kriminalitätsfördernde Umstände liegen – da ist sich die Forschung einig – in den jeweiligen Lebensumständen begründet: Vor allem Armut und Bildungsteilhabe sind zentrale Faktoren. Ganz konkret hat man das etwa an einer umfassenden Studie zu Gewaltkriminalität von Schülern und Schülerinnen gesehen: Bei allen Schülern waren der sozioökonomische Status, Bildung, Normen und eigenes Gewalterleben die Faktoren, die Kriminalität begünstigten oder verhinderten. Die Herkunft hat keinen Einfluss, wenn man diese Faktoren berücksichtigt.

Ergänzung von mir: Wäre ja einfach auch einfach absurd, wenn es ein deutsches Gen geben würde, welches vor Kriminalität schützt. Alter hat sie noch als sehr relevante Kategorie vergessen. Junge Menschen sind deutlich krimineller als Alte. Und das Durchschnittalter von AusländerInnen in D ist deutlich geringer als von Deutschen.

Was sagt also angesichts der Weite dieser Kategorien die Kategorie „Ausländerkriminalität“ in der PKS überhaupt aus?

Nichts.

Zum Schluss: Ausländer und Menschen mit Migrationsgeschichte sind ja nicht nur Täter, sondern auch Opfer von Kriminalität.

Darüber wird viel weniger geschrieben und geforscht. 24,8 Prozent der Opfer von Straftaten sind laut PKS nichtdeutsch, bei einem Anteil von 14,9 Prozent in der Bevölkerung. Die sogenannte Vorurteilskriminalität, also Straftaten etwa aus rassistischen Gründen, sind derzeit auf dem höchsten Stand, der je gemessen wurde.

Darum ging es hier in der ganzen Diskussion noch nicht. Auch hier können ja alle mal drüber nachdenken, warum nicht. Ansonsten halte ich mich da mal weiter raus, um Eskalationen zu vermeiden:-)


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