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Steinhaus erste Schiedsrichterin in der Bundesliga (Fußball allgemein)

ChrisRF, Samstag, 20.05.2017, 11:06 (vor 2531 Tagen) @ Melange
bearbeitet von ChrisRF, Samstag, 20.05.2017, 11:10

Leistung ist aber ein absoluter bzw. objektiv messbarer Begriff, an den man keine anderen Maßstäbe anlegen kann.

Selbstverständlich kann jemand mit besseren Voraussetzungen bessere Leistungen erbringen, als jemand, dem diese fehlen, auch wenn sich beide gleichermaßen bemühen. Und dieses gleiche Bemühen ist umgekehrt auch die einzig moralisch bewertbare Form der Gleichheit, da Menschen oder überhaupt Lebewesen ansonsten in jeder Hinsicht verschieden sind, ohne etwas dafür zu können.

Letztlich setzt sich aber jede Leistung aus Talent, sonstigen Voraussetzungen in der Ausbildung und dem persönlichen Bemühen zusammen (wobei die mögliche Intensität des Letzteren auch zu einem Teil schon angeboren sein kann).

Das hat überhaupt nichts mit Geringschätzung der objektiv Minderbegabten zu tun, sondern es verdient jeder Hochachtung, der sich auf dem Gebiet, das ihm am besten liegt, bestmöglich bemüht. Trotzdem muss am Ende die Leistung entscheiden. Oder ist es etwa Geringschätzung der anderen, wenn z.B. unter Bewerbern von unterschiedlichster Herkunft nur jemand Pilot wird, der es objektiv gesehen am besten kann?

Meines Erachtens ist am Ende auch nur ein solches System wirklich sozial, denn es erhöht die Leistungen und den Nutzen für die Gesamtheit, die dann wieder allen zugute kommen (vorausgesetzt, es besteht eine Gesetzgebung, die wirklich allen Berufsgruppen einen ausreichenden Lohn ermöglicht).

Auch der Bundesliga ist nicht damit gedient, jemanden zum Schiedsrichter zu machen, von dem er von vornherein weniger erwartet (so wie du es mit der sogenannten „Affirmative Action“ andeutest), sondern nur jemanden, der zu den besten Leistungsträgern zählt, und dann aber tatsächlich ohne Rücksicht auf Personengruppen.

Nur bei konsequenter Anwendung solcher Grundsätze werden dann irgendwann diese unterschiedlichen Gruppen in den Köpfen der Menschen verschwinden und wird damit auf natürlichste Weise die tatsächliche Gleichberechtigung eintreten, niemals aber bei Bevorzugung bestimmter Gruppen, was einerseits eine bewusste Betonung der Verschiedenheit und damit eine Verewigung eines solchen Zustandes herbeiführt und anderseits Widerstand auf der Gegenseite geradezu herausfordert.

Ein ganz einfaches Beispiel dafür: Schon bei uns im Kindergarten wurden ausländische Kinder deutlich erkennbar bevorzugt, weil man meinte, sie besonders schützen zu müssen. Aber erst dadurch fiel uns ihr vermeintliches „Anders-Sein“ auf, und es entwickelte sich Ablehnung gegenüber den jetzt als „Fremd“ erkannten Kindern (da ja ihr „Fremd-Sein“ der Grund für die Bevorzugung war). Ich würde fast sagen die Mehrheit verließ den Kindergarten mit einer ausländerfeindlichen Einstellung. Zumindest ein „der darf mich ja eh verprügeln, der ist ja der arme Ausländer und kann angeblich nicht anders“ hatten wir alle auf den Lippen.

Das ist natürlich schade, aber ich wüsste auch nicht, wie es anders sein sollte, wenn die Bevorzugung wirklich eine Tatsache ist (und dass es in manchen Bereichen so ist und auch so sein soll, hast du ja selbst gesagt).


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