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Scrutinizer, Montag, 16.10.2017, 13:18 (vor 2384 Tagen) @ Ulrich

Sicherlich hat die Bundestagswahl auch die Niedersachsen-Wahl beeinflusst. Die Entscheidung, nicht mehr als Juniorpartner in die Große Koalition zu gehen ist in weiten Teilen der SPD als Befreiungsschlag aufgenommen worden und hat neue Kräfte freigesetzt. Aber Die CDU-Niederlage ist sicherlich zu einem nicht unbeträchtlichen Teil auch hausgemacht, und da steht Althusmann in der Verantwortung.

Die BTW wird die LTW gestern etwas beeinflusst haben, aber in weitaus geringerem Ausmaß als von Althusmann und vielen anderen, inkl. Journalisten, behauptet. Das zeigt quasi jeder Antwortenblock auf von Infratest dimap und Forschungsgruppe Wahlen nicht nur von gestern Abend, sondern auch der letzten Wochen; die Verläufe seit August wurden gestern oft bemüht. So gab es z.B. nie eine Mehrheit, dass die CDU eine Landesregierung anführen sollte. Althusmann wurde nie kompetenter oder sympathischer bewertet, er wäre zu keinem Zeitpunkt - theoretisch - direkt zum MP gewählt worden. Für Niedersachsen wichtig: Ihm wurde nicht zugetraut, besser VW voranzubringen oder mit ihnen zusammenzuarbeiten als Weil; bei Wählern rund um Wolfsburg hatte Weil sogar einen großen Kompetenzvorsprung in dem Bereich. Das muss man erstmal schaffen als, dass ein Vertreter der traditionell als wirtschaftskompetent wahrgenommenen CDU den SPD-Vertreter nicht abhängt, selbst wenn Weil nicht als linker Sozialromantikspinner rüberkommt.

Wie vorhin geschrieben hat Althusmann den schlechtesten Imagewerte eines Spitzenkandidat der niedersächsischen CDU, seitdem die FWG Zahlen dazu erhebt. Es mutet daher sehr billig an, wenn er öffentlich v.a. über mangelnden Rückenwind aus Berlin klagt, statt sich selbst mit einzubeziehen oder aber gar nichts zu den Gründen zu sagen und auf eine spätere Analyse zu verweisen.

Da kann ich dir nicht widersprechen. Wir stehen zwar in Europa besser da als andere, aber wir haben durchaus Probleme die wir angehen müssen. Die Rentenreform die im Kern zwar notwendig war führt gerade bei Niedrigverdienern selbst wenn diese ihr Leben lang gearbeitet haben zu programmierter Altersarmut. Und gerade dieser Personenkreis ist nicht in der Lage Rücklagen zu bilden. Riester-Rente und ähnliches funktionieren nicht, erst recht nicht in Zeiten von Null-Zinsen. Obwohl der Arbeitsmarkt boomt finden Langzeitarbeitslose immer schwerer eine neue Beschäftigung. In den Städten explodieren die Mieten und die Preise für Wohneigentum. Dafür haben wir auf der anderen Seite eine stille Landflucht, die ländlichen Regionen bluten aus. Dies dürfte spätestens in ein, zwei Jahrzehnten dazu führen dass wir Gegenden bekommen in denen die Immobilienpreise geradezu zusammenbrechen werden, etc.

Das ist alles richtig. Doch zur Lösung der Probleme von Niedrigverdienern oder gar Arbeitslosen hat die AfD wenig zu bieten. Das ist vielen AfD-Wählern aber nicht bewusst, vermutlich weil es in der öffentlichen Auseinandersetzung gar nicht so weit kommt; andere Parteien und Journalisten halten sich mit Tabubrüchen auf, statt sachlich die Inhalte in den Fokus zu rücken. Das sieht man auch sehr gut in den USA. Trump schafft es auch immer wieder, absurde Nebelkerzen zu zünden, auf die sich alle stürzen, statt seine Politik zu sezieren.


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