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GOT - mit SPOILERN der letzten Staffel! (Sonstiges)

Sayael, Gütersloh, Montag, 15.04.2019, 18:49 (vor 2450 Tagen) @ tim86

Das ist aber auch die schwäche des Mediums Film/TV gegenüber den Büchern.
In den Büchern wird jedes Kapitel aus der Perspektive eines anderen Charakter erzählt. Man erfährt sehr viel über deren Gedanken.

Gerade bei Jamie erlebt man so viel Charakterentwicklung.
Er hat angefangen(noch vor Roberts Rebellion) als junger Knappe der zu einen Helden wie Ser Arthur Dayne werden wollte. War überaus Stolz, dass er neben diesen in der Kingsguard dienen durfte.
Dann hat ihn die Realität eingeholt. Er musste Wache stehen, während Aerys seine Frau vergewaltigt hat. Als er meinte die Kingsguard würde auch die Königen beschützen wurde er zurecht gewiesen, dass dies stimme aber nicht vorm König.
Er musste mit ansehen, wie Rickard Stark(Neds Vater) bei lebendigen Leib verbrannt wurde und Brandon(Neds älterer Bruder) mit einer Kette um Hals sich selbst zu Tode stranguliert hat, beim versucht zum Schwert zu kommen um sein Vater erlösen zu können. Und keiner hat etwas getan.

Danach dann noch die berühmte Szenen wo er Aerys tötet um 500.000 Bewohner von Kings Landing zu retten. Dies alles vor seinen 17 Geburtstag. Und er wurde für letzte Tat verachtet. Da er sein Schwur gebrochen hat und den König angegriffen hat.
Während andere verehrt wurden, weil sie einen verrücken Psychopathen treu gedient hatten. Dies hatte ihn gebrochen, hatte er sich schon vorher über seine kämpferischen Fähigkeiten definiert, war er nun vollkommen desillusioniert und hat nicht mehr die schwachen beschützen wollen sondern nur noch sich selbst gedieht.

Nachdem er seine Hand verloren hat, macht er dann ein erneuten Wandel durch, er der sich durch seine kämpferischen Fähigkeiten definiert hat, der den Kick des Kämpfen gesucht hat, hat diese Fähigkeiten nicht mehr und muss sich nun selbst reflektieren. Und kommt zum Schluss der Junge der so sein wollte wie Arthur Dayne zum Smiling Knight wurde. Er selbst sieht übrigens die Szene mit Bran, als seine schlimmste tat an. Auch verliert er hier viel früher als in der Serie seine Bindung zu Cercei „She's been fucking Lancel and Osmund Kettleblack and probably Moon Boy for all I know.“

Ohne die ganzen inneren Gedankengänge kann man diese Entwicklung aber gar nicht rüber bringen.
Das gleiche Problem hat auch Jon Snow der einfach ein nach außen extrem stoischer Charakter ist. Es gibt ein paar Kapitel, wo aus der Sicht von Jon und Sam das gleiche Ereignis beschrieben wird. Sam beschreibt, dass Jon (fast)keine Gefühlsregung zeigt, während Jon in sein Kapitel viele Emotionen fühlt.

Eine zweite Schwierigkeit bei diesen Kapiteln sieht man wie ich finde an Show Cercei, die einfach die Cercei ist wie sie sich selbst in ihren Kapiteln beschreibt. Eine Tywin with titts. Dies ist aber nur ihre eigene Sicht, während alle anderen sehen, dass sie langsam wahnsinnig wird und aus der maximal durchschnittlichen Intrigantin eine komplett Paranoide Person geworden ist. Kaum hat sie die Macht verloren, konnten die Lannister ihre Macht wieder konsolidieren.
Weswegen Varys dann auch Kevan(Tywins jüngerer Bruder) getötet hat, da er Chaos für die Invasion der Golden Company(auf Seiten von Aegon) braucht.

Danke für die Zusammenfassung.
Erspart mir meine Erklärung die ich kaum besser formulieren könnte.

Besonders der Absatz bezüglich der Abkanzelung von Jaime zu Cercei kam halt deutlich zu spät in der Serie.
War halt schon recht schade, das er als Charakter so lange nur als loyaler Schoßhund umher gewandert ist und die Charakterentwicklung jetzt erst einsetzt.

Ansonsten sprichst du natürlich einen wichtigen Punkt an. Der innere Monolog ist halt wirklich kaum übertragbar.
Und trotzdem hat ein so großes Projekt wie Game of Thrones es größtenteils geschafft. Ich bin mal gespannt was die nächsten großen Fantasy Projekte diesbezüglich schaffen.

Die Herr der Ringe Serie tritt in sehr große Fußstapfen. Die Witcher Serie hingegen wird eher nur Lesern und Spielern der Games etwas sagen.


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