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Nur noch 3 Parteien im Landtag - 22% der Wähler mit keiner Partei abgebildet (Politik)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Montag, 28.03.2022, 14:06 (vor 1363 Tagen) @ Ravenga

Das Saarland ist strukturell schon immer ein Zweiparteienland gewesen.


Kann man sich das in etwa wie im Ruhrgebiet und seiner näheren Umgebung vorstellen, wo die ehemaligen Zentren der Montan- und Schwerindustrie tendenziell SPD und die ländlichen Gebiete an der Peripherie tendenziell CDU wählen?

Das lässt sich so nicht unbedingt sagen. Es gibt Beispiele, die dafür und wiederum andere, die dagegen sprechen.

Oskar Lafontaine hat immer auf eine soziokulturelle Besonderheit im Saarland hingewiesen, und zwar die stark katholisch geprägte Arbeitnehmerschaft. Dies hatte Einfluss auf Parteibindungen, aber auch auf Ausrichtungen von Parteien und Gewerkschaften. Die CDU im Saarland war daher (im Spektrum der Unionsparteien) ‚links’ einzustufen und die Gewerkschaften sind nicht so stark SPD-dominiert wie z.B. im Ruhrgebiet.

Oskar Lafontaine war ja der erste sozialdemokratische Ministerpräsident des Saarlandes, was neben anderen Faktoren auch damit zu tun hatte, dass er Katholik war.

Hinzu kommt, dass das Saarland nicht so verstädtert ist wie das Ruhrgebiet. Selbst Industriestandorte haben teilweise kleinstädtischen oder dörflichen Charakter. Sicherlich gibt es ‚klassische‘ SPD- oder CDU-Kommunen. Aber es gibt eben auch viele ‚Mix‘-Kommunen.

Das Fehlen ‚großstädtischer Milieus‘ (außer in Teilen Saarbrückens als Sitz von Universität und diversen Hochschulen, Landeshauptstadt, Verwaltungsstandort und verschiedener Forschungseinrichtungen, Staatstheater, etc.) übrigens ist ein Hauptgrund für die Schwäche der Kleinparteien Grüne und FDP.

SPD und CDU sind sich im Prinzip sehr ähnlich, sodass oftmals Wahlen Persönlichkeitswahlen sind. Mit Prozentzahlen muss man immer sehr vorsichtig sein, weil man immer auch die absoluten Zahlen dahinter sehen muss. Aber es ist keine Überraschung, dass bei der einen Wahl Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und bei der nächsten Anke Rehlinger (SPD) jeweils über 40% Stimmanteile holten. Auch Oskar Lafontaine (damals SPD) und Peter Müller (CDU) erreichten herausragende Wahlergebnisse.

In den Umfragen vor der Wahl war mit großer Mehrheit die Fortsetzung der Großen Koalition der Wunsch der Befragten für die nächste Regierung. Nur mit Anke Rehlinger (und der SPD) als größerer Partner und nicht mehr mit Tobias Hans (und der CDU).

Ich bin übrigens nicht er einzige hier im Saarland, der Zweifel daran hegt, dass die Anke Rehlinger rund die hiesige SPD so sehr glücklich über die absolute Mehrheit sind. Die GroKo hat hier sehr gut funktioniert und wär für die Jerausforderungen der Gegenwart und Zukunft nach Meinung vieler auch das Beste für das Land. Sollte sich der Ford-Konzern tatsächlich für,Valencia und gegen Saarlouis als beizubehaltenden Standort entscheiden, wird es duster im Bereich Arbeitsplätze, da auch die Zulieferindustrie betroffen wäre. In solchen Situationen ist Schulterschluss angesagt.


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